Elyas M'Barek

In seinem neuen Film verkörpert Elyas M'Barek einen Schauspieler, der sich aus der Öffentlichkeit zurückziehen muss. Wie er es in der Realität mit seinem Privatleben hält und welche Rollen er gerne spielen würde, verrät er im Interview.

Wenn er in einem Film mitspielt, dann sind die Kinos in der Regel voll: Elyas M'Barek gilt derzeit als gefragtester deutscher Schauspieler. Ob die Kinokassen auch bei seinem aktuellen Film klingeln werden, wird sich zeigen, denn derzeit ist er in der Liebeskomödie "Liebesdings" von Drehbuchautorin und Regisseurin Anika Decker im Kino zu sehen.

In der Komödie spielt Elyas M'Barek eine Rolle, die ihm wie auf den Leib geschneidert ist: Als Deutschlands größter Filmstar lebt Marvin Bosch (M'Barek) ein Leben, das auf den ersten Blick sehr reizvoll zu sein scheint. Roter Teppich, Scheinwerferlicht, Fans und Presse reißen sich um den Schauspieler. Doch das Leben als gefeierter Filmstar hat auch seine Schattenseiten. Auf der Flucht vor den Medien verirrt sich Marvin Bosch zufällig in das queer-feministische Off-Theater "3000", das kurz vor der Schließung steht. Dabei trifft er auf die Feministin Frieda (Lucie Heinze) und auf eine vollkommen andere Welt.

"Es muss noch mehr passieren"

In der Realität ist für Schauspieler Elyas M'Barek das Thema Feminismus etwas Selbstverständliches, über das man eigentlich nicht mehr diskutieren müssen sollte: "Diversität, Frauenpositionen- auch gerade hinter der Kamera. Da gibt´s, glaube ich, viel zu tun. Also ich freue mich über jede weitere Regisseurin." Er freue sich auch, wenn über Ungerechtigkeiten diskutiert werde und man versuche das zu ändern, zum Beispiel durch diversere Besetzungen. "Ich finde, da passiert was und es muss auch noch mehr passieren."

Schauspieler Elyas M'Barek mit hr-iNFO Redakteurin Susan Kades

Mit Regisseurin und Drehbuchautorin Decker ist der Schauspieler seit Jahren schon gut befreundet: „Es ist ja toll, mit Freunden arbeiten zu dürfen. Anika hat mich auch damals schon, während sie das Drehbuch geschrieben hat, über diese Rolle informiert und hat mir erzählt, dass sie die Rolle schreibt und ich fand die Idee von Anfang an toll." Deshalb habe er sich auf das Drehbuch und auch auf die Dreharbeiten gefreut, "weil es immer eine große Freude ist, mit Anika arbeiten zu dürfen."

Unerfüllter Rollenwunsch

In der Öffentlichkeit versucht sich der Filmstar weitestgehend normal zu bewegen, auch wenn – gerade in Zeiten wie jetzt, wenn ein neuer Film mit ihm herauskommt - ihn viele erkennen und gerne ein Selfie mit ihm machen möchten. Sein Privatleben hält er allerdings gerne aus der Öffentlichkeit heraus: "Gerade auch, was Leute anbelangt, mit denen ich Beziehungen pflege, die wirklich zu meinem inneren Umfeld gehören, das versuche ich rauszuhalten." Deshalb poste er auch keine Homestorys und gebe nicht alles aus seinem Privatleben preis. "Ich glaube, das Signal verstehen die Leute dann auch. Dadurch wissen sie dann auch, dass es gewisse Dinge gibt, die ich mir selber bewahre."

Aber was reizt einen Schauspieler noch, der schon so viel erreicht zu haben scheint? Da fällt M'Barek tatsächlich etwas ein: „Ich würde voll gerne mal in einem Western mitspielen, oder generell in so einem Kostümfilm. Irgendwie sowas mit Rittern oder so. So Game of Thrones mäßig." Bisher seien seine Rollen sehr auf die Gegenwart beschränkt, weil der Migrationshintergrund es nicht so recht in Geschichten aus der Vergangenheit oder der Zukunft geschafft habe. "Von daher fände ich es mal toll, wenn ich auch mal einen Film spielen kann, wo ich nicht  Jeans tragen muss."

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