Patrick Dewayne

Patrick Dewayne mag die Abwechslung - zumindest beruflich. Der gelernte Bankkaufmann arbeitet inzwischen als Börsenkorrespondent, schreibt Bücher und ist Schauspieler. In seinen Rollen sei er aufgrund seiner Hautfarbe oft auf bestimmte Typen festgelegt worden. Man sollte jedoch auch zeigen, dass Minderheiten in die Gesellschaft integriert sind, sagt der gebürtige Hanauer.

Patrick Dewayne kann man nicht so leicht in eine Schublade packen: Als Finanzexperte, Börsenkorrespondent und Schauspieler ist er beruflich in verschiedenen Welten unterwegs, in denen er sich jeweils sehr wohl fühlt. "Was mir tatsächlich Spaß macht, ist die Abwechslung. Ich merke, dass ich meine Freiheit brauche und dass ich sie auch wirklich genieße", sagt er. Privat hingegen sei das ganz anders: "Da bin ich seit 28 Jahren mit derselben Frau zusammen, aber beruflich habe ich es doch gerne, nicht in so vielen Sachzwängen gefangen zu sein."

Als gelernter Bankkaufmann stieg Patrick Dewayne Ende der 90er Jahre in den Aktienhandel ein und arbeitete zunächst auf dem Börsenparkett in Frankfurt. Seit 2015 berichtet Dewayne als Börsenkorrespondent für den Fernsehsender "Welt" .

Vom Bankkaufmann zu GZSZ

Als Kind sei er finanziell nicht auf der Sonnenseite unterwegs gewesen, sagt der heute 46-Jährige: "Als ich zwölf Jahre alt war, hat mein Adoptivvater meine alleinerziehende Mutter und mich durch eine Firmeninsolvenz in eine finanzielle Schieflage gebracht. Ich bin anfangs viel jobben gegangen und habe einen Teil des Geldes zur Unterstützung meiner Mutter beigetragen." Dieses Schicksal habe ihn dazu gebracht, nach dem Abitur eine Bankausbildung zu machen, "um das Bedürfnis zu bedienen, nicht mehr arm sein zu wollen."  

Im Anschluss an seine Karriere als Aktienhändler erfüllte sich Dewayne seinen Traum und wurde Schauspieler. Bekannt wurde er mit der Vorabendserie "Gute Zeiten, schlechte Zeiten". Später war er unter anderem auch in der ARD-Kult-Krimireihe "Tatort" oder der ZDF-Kriminalserie "Soko München" zu sehen. Aufgrund seiner Hautfarbe wurde er allerdings häufig auf bestimmte Rollen festgelegt: "Ich muss so oft Menschen spielen, die einen Dialekt haben oder die aus Amerika kommen oder vielleicht sogar einen afrikanischen Background haben, und das bin ich ja nicht. Ich bin in Hanau geboren und bin bei Adoptiveltern aufgewachsen." Seine leiblichen Eltern, einen dunkelhäutigen amerikanischen Soldaten und eine deutsche Mutter, machte er erst als Erwachsener ausfindig.

"Wir alle haben dieselben Probleme und Wünsche"

Lebenswirklichkeiten von Schwarzen und anderen Minderheiten sollten auf eine Art und Weise gezeigt werden können, die auch deutlich macht, dass sie in der Gesellschaft komplett integriert sind: "dass ihre Religion, ihre sexuelle Orientierung oder ihr Äußeres überhaupt keine Rolle spielen, weil wir ja alle dieselben Problemen haben und dieselben Wünsche", so Dewayne weiter.

Patrick Dewayne und Susan Kades

Als er mit sieben Jahren von seiner Adoption erfuhr, war dies für ihn ein traumatisches Erlebnis: "Im Grunde hat es mich so sehr geprägt, dass ich auch heute noch mit von mir wahrgenommener Ablehnung Probleme habe. Wenn ich das Gefühl habe, ich werde pauschal abgelehnt, egal was ich sage, auch noch wegen Äußerlichkeiten – das verletzt mich und macht mich teilweise auch immer noch sprachlos."

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