Um Gas zu sparen setzt das Wirtschaftsministerium vorübergehend vorüber vermehrt auf Strom aus Kohle.

Die Energiewende ist ein Dauerthema. Nicht nur bei der Klimadebatte, sondern auch, wenn es um Unabhängigkeit von russischem Gas oder anderen Energielieferanten geht. Wie steht es um die Energiewende?

Wer verbraucht wieviel Gas in Deutschland?

Umweltökonomen unterscheiden bei dieser Frage meist in vier Bereichen: Industrie, Verkehr, Gewerbe, bzw. Handel sowie Dienstleistungen und Haushalte. Am wenigsten Energie verbraucht das Gewerbe, der Handel und die Dienstleister mit etwa 16 Prozent der Gesamtmenge an Energie. Der restliche Energieverbrauch teilt sich ungefähr gleich auf. Aktuell sind die Haushalte und die Industrie die größten Verbraucher mit ungefähr 28 Prozent. Wenn man aber wissen möchte, was das für die Umwelt bedeutet, muss eine andere Frage dazu gestellt werden.

Woher kommt die Energie?

Für die Umwelt ist diese Frage deswegen entscheidend, weil erneuerbare Energien klimafreundlicher als zum Beispiel Gas sind. Und hier hat die Industrie noch einiges aufzuholen: Denn sie gewinnt einen großen Teil ihrer Wärmeenergie durch das Verbrennen von Gas. Genauso wie private Haushalte. Klimafreundlicher wäre hier erneuerbare Wärme, also zum Beispiel Erdwärme, die sich von Privathaushalten nutzen lässt. Anders sieht es im Verkehrsbereich aus: Hier wird noch zu 90 Prozent Mineralöl verbrannt. Bei der Stromversorgung hat sich dagegen in den vergangenen Jahren etwas getan: Mehr als 41 Prozent des Stroms stammt aus erneuerbaren Energieträgern.

Wie steht es um die Haushalte?

Haushalte brauchen mehr als zwei Drittel ihres gesamten Energieverbrauches zum Heizen. Und das geschieht vorwiegend mit Mineralöl oder Erdgas. Die restliche Energie wird für Warmwasser, Elektrogeräte und die Beleuchtung eingesetzt. Tendenziell steigt der Energieverbrauch bei Haushalten über die Jahre. Vor allem dann, wenn es kalte Winter gibt. Gleichzeitig steigt aber auch der Anteil der erneuerbaren Energien mit. In Privathaushalten kann in Zukunft dadurch zum Beispiel viel Energie eingespart werden, wenn vermehrt Wärmepumpen installiert und Photovoltaikanlagen auf die Dächer gebaut werden, um Strom zu erzeugen.

Wo geht es hin?

Erklärtes politisches Ziel der Ampel-Koalition ist: Energie muss gespart und umweltfreundlicher produziert werden. Zum Beispiel sollen bis 2030 in Deutschland fünf Millionen Wärmepumpen zum Heizen eingebaut werden - bisher sind es nur rund anderthalb Millionen. Bis 2030 soll es zudem 15 Millionen Elektroautos geben - bisher sind es ungefähr 700.000. Es besteht also eine große Lücke zwischen den Zielen der Bundesregierung und der Situation derzeit.

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