Novavax Impfstoff

In dieser Woche soll der Protein-Impfstoff Novavax ausgeliefert werden. Damit soll, so die Hoffnung, der ein oder andere Impfskeptiker überzeugt werden, da das Vakzin ohne die neue mRNA-Technik hergestellt wird. In Hessen hält sich das Interesse bisher aber in Grenzen.

Immer weniger Menschen in Hessen lassen sich impfen, die Nachfrage sinkt von Woche zu Woche. Kann der neue Impfstoff Nuvaxovid da noch mal einen Schub geben, weil er nach bewährter Methode hergestellt wird - so wie ein Tetanus-Impfstoff etwa?

Tatsächlich hält sich das Interesse an Nuvaxovid offenbar noch in Grenzen. Im zentralen Impfportal in Rheinland-Pfalz haben sich erst 15.000 Menschen für eine Impfung damit vormerken lassen - wenig im Vergleich zur bestellten Impfstoffmenge. In Hessen organisieren die Städte und Kreise die Impfungen, aber auch die berichten von bisher mäßiger Nachfrage, etwa der Werra-Meißner-Kreis. Dort hätten sich erst vier Menschen nach dem Protein-Impfstoff erkundigt, berichtet ein Kreis-Sprecher.

Zunächst nur für bestimmte Personengruppe

Ohnehin ist Nuvaxovid zunächst nur für eine bestimmte Personengruppe gedacht, wie Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach von der SPD betont: "Wir werden ihn im Wesentlichen für die einrichtungsbezogene Impfpflicht einsetzen." Das heißt: Alle, die im Gesundheits- und Pflegesektor arbeiten und noch nicht geimpft sind, bekommen den Stoff zuerst angeboten – damit sie die Impfpflicht erfüllen, die ab Mitte März für sie gilt. Und auch in dieser Gruppe herrscht noch Zurückhaltung. Das berichtet der Main-Taunus-Kreis. Der Kreis habe in seinem Onlineportal rund 500 Impftermine für Menschen mit Gesundheitsberufen angeboten, erst 100 seien gebucht.

Die meisten Städte und Kreise bieten erst ab kommender Woche Nuvaxovid-Impftage an. Grund: Es sei nicht ganz sicher, dass der Hersteller Novavax auch pünktlich liefere, sagt Minister Lauterbach auf hr-Nachfrage: Das Unternehen ist in der Vergangenheit mehrfach aufgefallen durch Hinweise, dass die Lieferungen nicht fristgerecht erfolgen können."

Gute Noten von Experten

Manche Kommunen, Frankfurt etwa, bieten Nuvaxovid deshalb erst dann an, wenn es auch da ist. Der Impfstoff als solcher bekommt jedenfalls von Experten gute Noten – etwa vom Frankfurter Virologen Martin Stürmer. In der klinischen Studie habe sich dieses herkömmliche Serum als genauso wirksam erwiesen wie etwa der mRNA-Impfstoff von Biontech. Deshalb glaubt Stürmer: "Wir haben eine meiner Meinung nach nicht gerade kleine Gruppe von Menschen, die verunsichert sind, die mit der mRNA-, der Vektortechnik nicht viel am Hut haben. Und da denke ich haben wir durchaus große Chancen, dass die auf diesen altbewährten Proteinimpfstoff zugreifen werden und wir dadurch unsere Impflücke kleiner bekommen werden."

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