Weltklimakonferenz in Glasgow (AFP)

Zwei junge Hessinen sind ab diesem Montag dabei, wenn die Länderchefs aus aller Welt über die Zukunft unseres Planeten verhandeln. Die beiden Studentinnen nehmen bei der UN-Klimakonferenz als Beobachterinnen an den Verhandlungen teil. Ein Privileg, das "megawichtig" sei, sagen sie vor ihrer Abreise.

Zur Klimakonferenz darf es gerne auch etwas bunter werden, findet Alexandra Struck. Mit gelber, grüner und roter Farbe bemalt sie ein großes Pappschild. Darauf der Schriftzug: „Klima vor Profite“. Auf einem weiteren Plakat heißt es: „There is no Planet B“. Ihre Botschaft ist deutlich: "Wir finden, dass Klimaschutz wichtiger ist als Profite. Und wenn wir jetzt nicht handeln, wird es in Zukunft teuer." Deshalb müsse man sich jetzt überlegen, wie wir nachhaltig werden, Treibhausgase reduzieren und Biodiversität schützen könne.

"Klimaabkommen gehen die Welt an"

Die 24-Jährige ist eine von wenigen in ihrem Alter, die dabei sein kann, wenn die Länderchefs aus aller Welt über Maßnahmen gegen die Klimakrise verhandeln. Seit zehn Jahren setzt sich Struck innerhalb der BUND-Jugend für den Klimaschutz ein. Zur Klimakonferenz kommt sie jetzt als offizielle Beobachterin – zusammen mit einer 60-köpfigen internationalen Delegation von Klimaschützern. "Die Rolle als Beobachterin ist: Bei den Verhandlungen selbst sitzen wir am Rand und hören zu, was die Staaten verhandeln und versprechen, und bringen das nach draußen in die Öffentlichkeit. Sonst säßen alle im stillen Kämmerlein und würden heimlich irgendwelche Abkommen machen. Aber die Klimaabkommen gehen eben die Welt an."

Ihr Programm in den nächsten zwei Wochen ist voll. Neben den Verhandlungen plant sie noch Protestaktionen und Workshops - zur Vernetzung mit Klimaaktivisten aus der ganzen Welt. Für die Studentin aus Oberursel ist es bereits die dritte Klimakonferenz, an der sie teilnehmen kann. Karola Knuth aus Frankfurt hingegen ist zum ersten Mal mit dabei. Auch sie ist bei der BUND-Jugend aktiv. Dass sie mit nach Schottland darf, ist für die 21-Jährige ein großes Privileg: "Ich finde es auch megawichtig, dass viele Jugendliche sich beteiligen an solchen großen Entscheidungen für die Zukunft." Ihr persönlich sei es wichtig, sich fürs Klima einzusetzen - damit sie später, wenn sie selbst mal Kinder habe, sagen könne: "Ich habe alles versucht, was möglich war, um den Klimawandel aufzuhalten, damit sie eine Zukunft haben, die noch miterlebbar ist."

Junge Menschen zu wenig eingebunden

Noch werden junge Menschen viel zu wenig in den Entscheidungsprozess der Klimakonferenz mit eingebunden, findet auch Alexandra Struck. Sie hofft, dass sich das in Zukunft ändert. Und dass nach den Verhandlungen endlich mehr Taten folgen – besonders was das ursprüngliche Ziel vieler Staaten angeht, bis 2030 klimaneutral zu werden. "Derzeit gibt es eine Bewegung von vielen Staaten, die sagen: 'Hey, Klimaneutralität 2050 ist doch viel cooler.' Aber wir finden, dass wir die Ambitionen 2030 brauchen." Man müsse jetzt anfangen zu handeln und die Ziele für 2030 im Fokus behalten - "und nicht über die schöne Zukunft irgendwann."

Die Studentinnen hoffen, dass sie ihre Botschaften bei geplanten Demos oder Gesprächen mit Delegierten auf der diesjährigen Klimakonferenz vermitteln können - auch wenn sie als Beobachterinnen noch nicht direkt mit am Verhandlungstisch sitzen.

Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen