Opelwerk in Rüsselsheim

In den vergangenen Wochen gab es viele Gerüchte um Opel: Es geht um Ausgliederungen der Werke in Rüsselsheim und Eisenach und um eine Stellenverlagerung nach Marokko. Was steckt dahinter? Und was sagen Betriebsrat und Beschäftigte?

Wieder einmal Verunsicherung bei den Opel-Beschäftigten in Rüsselsheim. Kaum einer will sich zu den Meldungen der vergangenen Wochen äußern - und wenn, dann herrscht meist Ratlosigkeit.

"Erfolgreiche deutsche Mitbestimmung schwächen"

Zwei Themen spielen derzeit im Wesentlichen eine Rolle. Thema Nummer 1: Überlegungen, die beiden deutschen Opel-Autowerke von Opel zu trennen und eigenständig zu führen. Das Unternehmenl teilte dazu Anfang Oktober mit: "Um die Zusammenarbeit und Flexibilität innerhalb des Stellantis-Produktionsverbundes noch weiter zu stärken, prüfen wir, die Produktionsstätten Rüsselsheim und Eisenach in eigene Rechts- und Produktionsorganisationen zu entwickeln. Die mit einer solchen effizienteren und flexibleren Produktionsorganisation verbundenen Vorteile sollen langfristig dazu beitragen, Arbeitsplätze zu sichern." 

Dass sich Opel überhaupt dazu konkret äußert, zeigt, dass die Überlegungen recht fortgeschritten sein dürften - es also um mehr als nur Gedankenspiele geht. Beim Betriebsratsvorsitzenden Uwe Baum stößt das auf Unverständnis. Er hält die Argumente von Opel für vorgeschoben: "Wir können natürlich auch für andere Konzernmarken Autos in Opelwerken bauen, ohne dass diese Werke aus dem Verbund herausgelöst werden müssen. Diese Prüfung folgt keiner wirtschaftlichen Logik, sondern sie hat allein den Grund, dass man versucht, die durchaus erfolgreiche deutsche Mitbestimmung zu schwächen."  

Kritik an Kommunikation

Zweites Thema: Angeblich wurde Beschäftigten aus dem Entwicklungszentrum gedroht, man könne ihre Arbeitsplätze auch nach Marokko verlegen. Dazu äußert sich das Unternehmen nicht. Und auch der Betriebsrat hält sich hier zurück. Ulrike Obermayr, 1. Bevollmächtigte der IG Metall Darmstadt, sieht sich in einer Sache aber wieder einmal bestätigt: "Besonders ärgerlich und inakzeptabel ist aber wirklich die Art und Weise, wie der Arbeitgeber von Frankreich aus kommuniziert. Vertrauensvolle Zusammenarbeit sieht anders aus."

Aus ihrer Sicht gibt es für die Arbeitnehmervertreter bei Opel derzeit kaum Planungssischerheit. Häufig würde man Entscheidungen oder Pläne des Konzerns, die Opel betreffen, erst über die Medien kennenlernen. Oft könne man sich auch auf Zusagen nicht verlassen. Das alles sorge für große Unsicherheit bei den Beschäftigten. Ganz aktuell: Opel will den sogennanten Werkzeugbau in Rüsselheim schließen. Obwohl man sich, wie der Betreibsrat betont, erst vor wenigen Monaten eigentlich darauf geeinigt habe, dass von etwa 300 Arbeitsplätzen zumindest 160 dauerhaft erhalten bleiben sollen. Doch die Auslastung des Bereichs sei zu schlecht, heißt es vom Unternehmen.

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