Symbolbild: Omikron-Variante

Die Omikron–Variante breitet sich weiter aus. In wenigen Tagen wird sie laut Bundesregierung die dominierende Variante in Deutschland sein, die Infektionszahlen steigen wieder deutlich. Wie gut sind hessische Unternehmen auf diese vierte Welle vorbereitet?

Im Prinzip sind wir bereits gut vorbereitet - das ist unisono die Antwort der Unternehmen, wenn man sie fragt, wie sie mit der heraufziehenden vierten Welle umgehen. Gerade im Dienstleistungsgewerbe ist laut einer aktuellen Umfrage des IFO Instituts die Quote der Arbeitnehmer, die zumindest teilweise zu Hause arbeiten hoch: Sie liegt bei 76 Prozent.

"Müssen aktuell nichts ändern"

Das bestätigt auch die Deutsche Bank in Frankfurt. "Insofern beobachten wir die Omikron-Situation momentan sehr genau, müssen aber aktuell hier nichts verändern", sagt Sprecherin Christine Peters. Wer ins Büro kommen müsse, müsse seit Ende letzten Jahres nachweisen, dass er geimpft, getestet oder genesen sei. Wer nicht geimpft oder genesen sei, müsse sich täglich testen. Alle anderen können sich täglich testen: "Wir haben ausreichend Selbtstests für alle Mitarbeiter, die ins Büro oder in die Filiale müssen."   

Ganz ähnlich argumentiert das Maschinenbau Unternehmen Schunk aus Heuchelheim: Täglich werde die Lage neu beurteilt, damit notfalls zu schärferen Maßnahmen gegriffen werden kann.

Strenge Regeln bei Pharma- und Medizinfirmen

Besonders streng sind die Regeln bei Pharma- und Medizinfirmen, tragen sie doch eine besondere Verantwortung für die Versorgung von Patienten. Die Produktion wichtiger Medikamente muss trotz Corona weiterlaufen.

Deshalb gibt es in den Laboren von Merck in Darmstadt beispielsweise eindeutige Regeln, erklärt Sprecherin Birte Herrmann: "Hierzu zählen unter anderem die Umsetzung der gesetzlichen 3G-Kontrollen sowie die konsequente räumliche Trennung von Mitarbeitenden, Teams und auch den Schichten" Der Krisenstab beobachte kontinuierlich die Entwicklung des Infektionsgeschehens und passe die Maßnahmen an, sofern das erforderlich werden sollte. Merck hat für einen einfacheren 3G Nachweis seiner Mitarbeiter extra eine App entwickelt.

"Funktionieren des Wirtschaftssystems wäre in Gefahr"

Jedes Unternehmen tue das, was möglich sei im Rahmen seiner Möglichkeiten, sagt der Hessische Industrie- und Handelskammertag. Allerdings warnt sein Sprecher Alexander Rackwitz auch davor, dass mit der steigenden Infektionsrate von Omikron die aktuelle 14-tägige Quarantäne zu lang sei: "Wenn Beschäftigte als Kontaktpersonen flächendeckend ausfallen, dann trifft das die Wirtschaft in ihrer ganzen Breite."

Man brauche beispielsweise die Produktion von Spritzen und anderen medizinischen Produkten, den Lebensmittelhandel und die Lebensmittelproduktion, die Energieversorgung, Transport und Logistik, die Industrie, Banken und viele mehr. "Sonst wäre das Funktionieren des Wirtschftssystems in Gefahr und sonst stünden die Verbraucher sehr schnell vor leeren Regalen", so Rackwitz.

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