Jürgen-Michael Schick und hr-iNFO-Redakteur Oliver Günther

Wer Mietpreise senken will, muss das Angebot an Wohnungen erhöhen, sagt Immobilienunternehmer Jürgen Michael Schick. Er fordert: weniger Staat und mehr Markt. hr-iNFO-Redakteur Oliver Günther ist skeptisch. Ohne staatliche Eingriffe werde die Mietwohnung immer häufiger zum Luxusgut, meint er.  Was denken Sie? Schreiben Sie uns Ihre Meinung!

Steigende Mietpreise sind nicht nur in Berlin, München oder Frankfurt ein Problem. Auch im Umland von Großstädten wird Wohnen immer teurer. 

In den vergangenen zehn Jahren sind die Wohnkosten deutschlandweit stetig gestiegen. Und nicht nur das: Längst verbraucht vor allem die gemietete Wohnung immer mehr vom Einkommen oder dem Gehalt. Was aber hilft gegen steigende Mietkosten? Muss der Staat mehr eingreifen – mit Instrumenten wie Mietobergrenzen oder gar der Enteignung von Wohnungsunternehmen? Oder brauchen wir weniger Staat und mehr Markt - schnellere Baugenehmigungen, weniger Bürokratie?  

Jürgen Michael Schick ist Immobilien-Unternehmer und Präsident des Immobilienverbandes Deutschland (IVD). Er sagt: Mehr Staat bringt nichts. Wer die Mietpreise senken will, muss vor allem das Angebot an Wohnungen erhöhen. Schick fordert: weniger Regulierung, weniger Bürokratie, weniger Auflagen für Investoren und stattdessen mehr Kooperation mit der Immobilien-Wirtschaft.  

"Echt jetzt?"-Host Oliver Günther ist skeptisch, ob mehr Markt tatsächlich zu sinkenden Mieten führt. Er meint: Die Marktmechanismen haben in den vergangenen Jahren dafür gesorgt, dass Wohnungsunternehmen Profit gemacht haben, während es für die Mieter immer teurer wurde. Ohne staatliche Eingriffe wird die Mietwohnung immer häufiger zum Luxusgut.  

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Wie immer bei "Echt jetzt" wollen wir gerne wissen: Was meint ihr? Was denkt Ihr zur Frage "Mehr Markt oder mehr Staat - was hilft gegen teure Mieten?". Wir haben eine Kommentarfunktion eingerichtet und freuen uns auf eure Meinungen und Argumente. Oder hinterlasst uns eine Sprachnachricht unter der Telefonnummer 0800/800 77 77.

Wir melden uns dann wieder mit einem "Echt jetzt? – Eure Meinung" und erzählen, welche Positionen und Kommentare ihr uns geschickt habt.

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Ihre Kommentare Mehr Markt oder mehr Staat - was hilft gegen teure Mieten?

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6 Kommentare

  • Hallo Herr Günther,
    ich würde das Thema nochmal aus einer anderen Perspektive beleuchten. Warum ist denn Wohnraum knapp? Weil es, zumindest bis vor kurzem noch eine Landflucht gab. Einen Sog in Ballungsräume, wirtschaftliche Zentren und deren Umland.
    Was wir aus meiner Sicht brauchen ist eine Vergleichmäßigung der Attraktivität aller Regionen in Deutschland, zumindest eine Abschwächung des Gefälles. Das bedingt eine gute Infrastruktur (nicht nur Internet, auch medizinische Versorgung, Geschäfte, Kultur) in ländlichen Regionen und eine in dieser Hinsicht ausgerichtete Wirtschaftspolitik der Länder.
    Insofern ist eine bloße Betrachtung von Mieten und jährlicher Baueinheiten zu kurz gegriffen. Das Thema bedarf einer deutlich umfassenderen Betrachtung.
    An dieser Stelle möchte ich aus beruflicher Erfahrung auch auf eine Grenze des Wachstums von Städten hinweisen. Es gibt Fälle in Deutschland, wo das Dargebot von Trinkwasser (aus Grundwasser) die Einwohnerzahl limitieren wird.
    Grüße M. Alter

  • Hallo HR Info Team,
    ich bin der Meinung dass der Bau von Sozialwohnungen nur der Staat in die Hand nehmen sollte. Ein landesweites riesen Wohnungsbauprojekt wie es in der DDR gemacht wurde,wäre sofort machbar.Alles was der Daseinsvorsorge dient gehört in die staatliche Hand und hat nichts in privater Hand zu suchen. Wir sehen doch wohin die Privatisierung führt.Deswegen bauen,bauen und nochmal bauen ist die Lösung. Natürlich muss dafür auch die elendige Bürokratie minimalisiert werden. Wissen Sie, Geld ist genug da, es wird nur falsch verteilt.
    Deutschland hat kein Problem gehabt sich Scheuer Andi zu leisten oder für Rüstung Unsummen auszugeben aber sehr wohl für eine soziale und gerechte Gesellschaft.

    Aber wir wissen doch alle das es nix wird. Denn dafür fehlt der Regierung Mut. Die Lobbysten haben das Sagen.

  • Wir brauchen freien Markt.

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