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Mehr Markt oder mehr Staat - was hilft gegen teure Mieten?
6 Kommentare
Hallo Herr Günther, ich würde das Thema nochmal aus einer anderen Perspektive beleuchten. Warum ist denn Wohnraum knapp? Weil es, zumindest bis vor kurzem noch eine Landflucht gab. Einen Sog in Ballungsräume, wirtschaftliche Zentren und deren Umland. Was wir aus meiner Sicht brauchen ist eine Vergleichmäßigung der Attraktivität aller Regionen in Deutschland, zumindest eine Abschwächung des Gefälles. Das bedingt eine gute Infrastruktur (nicht nur Internet, auch medizinische Versorgung, Geschäfte, Kultur) in ländlichen Regionen und eine in dieser Hinsicht ausgerichtete Wirtschaftspolitik der Länder. Insofern ist eine bloße Betrachtung von Mieten und jährlicher Baueinheiten zu kurz gegriffen. Das Thema bedarf einer deutlich umfassenderen Betrachtung. An dieser Stelle möchte ich aus beruflicher Erfahrung auch auf eine Grenze des Wachstums von Städten hinweisen. Es gibt Fälle in Deutschland, wo das Dargebot von Trinkwasser (aus Grundwasser) die Einwohnerzahl limitieren wird. Grüße M. Alter
Marcus Alter
aus Darmstadt
13.02.22, 23:02 Uhr
Hallo HR Info Team, ich bin der Meinung dass der Bau von Sozialwohnungen nur der Staat in die Hand nehmen sollte. Ein landesweites riesen Wohnungsbauprojekt wie es in der DDR gemacht wurde,wäre sofort machbar.Alles was der Daseinsvorsorge dient gehört in die staatliche Hand und hat nichts in privater Hand zu suchen. Wir sehen doch wohin die Privatisierung führt.Deswegen bauen,bauen und nochmal bauen ist die Lösung. Natürlich muss dafür auch die elendige Bürokratie minimalisiert werden. Wissen Sie, Geld ist genug da, es wird nur falsch verteilt. Deutschland hat kein Problem gehabt sich Scheuer Andi zu leisten oder für Rüstung Unsummen auszugeben aber sehr wohl für eine soziale und gerechte Gesellschaft.
Aber wir wissen doch alle das es nix wird. Denn dafür fehlt der Regierung Mut. Die Lobbysten haben das Sagen.
Horst Wolff
aus Frankfurt am Main
12.02.22, 22:55 Uhr
Wir brauchen freien Markt.
Christian Erles
11.02.22, 10:33 Uhr
Sehr geehrter Herr Günther, mit IHrem heutigen Thema bin ich vertraut, da ich beruflich mit Stadtplanung zu tun hatte und derzeit mit Wohnunglosen Menschen. Es stimmt zwar, dass wir zu wenig Wohnungen haben. Der Schluss, desswegen neue Wohnungen zu bauen, klingt zunächst logisch, führt aber zu weiteren Problemen (Zerstörung wertvoller Ackerfläche, Ressourcen und Energieverschwendung u.ä.) und löst das Problem nur teilweise. Mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von ca. 50m pro Person, ist in Deutschland mehr als ausreichend Wohnraum da. Unsere Bevölkerungsstruktur hat sich jedoch geändert, so dass der Zuschnitt nicht mehr passt. Zu viele große und zu wenig kleine Wohnungen, zu viele Ein-Familienhäuser in denen nur noch 1-2 Personen wohnen. Hierzu verweise ich auf hr-iNFO das Interview, 24.11.2021 mit Prof. Dr. Christine Hannemann. Das Problem betrifft, anders als behauptet vor allem die Unterschicht. Die Neubauwohnungen, werden i.d.R. für zahlungsstarke Mieter gebaut. Viele Grüße
Christine Hoffmann
aus Offenbach
10.02.22, 21:33 Uhr
Laut der ökonomischen Wissenschaft kann nur Deregulierung und Privatisierung zu besserer Qualität von Wohnungen und günstigeren Preisen führen. Daran besteht überhaupt kein Zweifeln. Leider erklärt das nur die Österreichische Schule der Ökonomie - ein kleiner Denkzweig, der vom politisch-industriellen Kartell (gerade im Bildungssozialismus) unterdrückt wird. Kein Wunder, dass das keiner weiß und lediglich Immobilienunternehmer das erleben aber nicht intellektuell erklären können.
Der Markt für das Wohnen muss auch gesamtwirtschaftlich eingeordnet werden. Wenn man als Deutscher 70 Steuern und Abgaben zahlen muss, unter Inflation leidet, die Hälfte aller Branchen sozialistisch, halbsozialistische oder überreguliert sind (freien Markt haben wir ja nirgends), dann würden auch (sinnvolle) Deregulierung und Privatisierung auf dem Wohnungsmarkt wenig helfen.
Noch schlimmer als die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist das Niveau des HR.
Alexander Dämmrich
10.02.22, 16:34 Uhr
Nötig sind Wohnungen, die unfallsicher, gesund, erholsam, trocken, ener-effiz und nah an Arbeitsplatz und Schule liegen. Die Mobilität der Berufstätigen sollte erleichtert werden. "Teuer" ist auf die gesamte Mietzeit zu sehen. Kurzfristige Massnahmen in Gemeinden mit hohen Mieten: Die Meldepflicht für bewohnbare Wohnungen mit Kontrollen durch die Ordnungsämter. Unwirksamkeit und Beschränkung der vertraglichen Abdingbarkeit gesetzlicher Mietnormen. Wiedereinführung der Besteuerung der Veräusserungsgewinne, ggf pauschalisiert. Abschaffung der Grunderwerbsteuer, Erhöhung der Grundsteuer, ggf. mit Verbot der Umlage auf Mieter. Fiktiv-Besteuerung von leerstehenden Wohnungen in Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete. Die Mehreinnahmen werden für die Nachverdichtung verwendet. Mittelfristig: Flächennutzung nach dem ABC Prinzip. Kommunales Vorkaufsrecht und Vergabe von Erbbaurecht. Schädlich sind: Enteignungen, Mietendeckel, Stellplatzpflicht
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Hallo Herr Günther,
ich würde das Thema nochmal aus einer anderen Perspektive beleuchten. Warum ist denn Wohnraum knapp? Weil es, zumindest bis vor kurzem noch eine Landflucht gab. Einen Sog in Ballungsräume, wirtschaftliche Zentren und deren Umland.
Was wir aus meiner Sicht brauchen ist eine Vergleichmäßigung der Attraktivität aller Regionen in Deutschland, zumindest eine Abschwächung des Gefälles. Das bedingt eine gute Infrastruktur (nicht nur Internet, auch medizinische Versorgung, Geschäfte, Kultur) in ländlichen Regionen und eine in dieser Hinsicht ausgerichtete Wirtschaftspolitik der Länder.
Insofern ist eine bloße Betrachtung von Mieten und jährlicher Baueinheiten zu kurz gegriffen. Das Thema bedarf einer deutlich umfassenderen Betrachtung.
An dieser Stelle möchte ich aus beruflicher Erfahrung auch auf eine Grenze des Wachstums von Städten hinweisen. Es gibt Fälle in Deutschland, wo das Dargebot von Trinkwasser (aus Grundwasser) die Einwohnerzahl limitieren wird.
Grüße M. Alter
Marcus Alter aus Darmstadt
13.02.22, 23:02 Uhr
Hallo HR Info Team,
ich bin der Meinung dass der Bau von Sozialwohnungen nur der Staat in die Hand nehmen sollte. Ein landesweites riesen Wohnungsbauprojekt wie es in der DDR gemacht wurde,wäre sofort machbar.Alles was der Daseinsvorsorge dient gehört in die staatliche Hand und hat nichts in privater Hand zu suchen. Wir sehen doch wohin die Privatisierung führt.Deswegen bauen,bauen und nochmal bauen ist die Lösung. Natürlich muss dafür auch die elendige Bürokratie minimalisiert werden. Wissen Sie, Geld ist genug da, es wird nur falsch verteilt.
Deutschland hat kein Problem gehabt sich Scheuer Andi zu leisten oder für Rüstung Unsummen auszugeben aber sehr wohl für eine soziale und gerechte Gesellschaft.
Aber wir wissen doch alle das es nix wird. Denn dafür fehlt der Regierung Mut. Die Lobbysten haben das Sagen.
Horst Wolff aus Frankfurt am Main
12.02.22, 22:55 Uhr
Wir brauchen freien Markt.
Christian Erles
11.02.22, 10:33 Uhr
Sehr geehrter Herr Günther,
mit IHrem heutigen Thema bin ich vertraut, da ich beruflich mit Stadtplanung zu tun hatte und derzeit mit Wohnunglosen Menschen. Es stimmt zwar, dass wir zu wenig Wohnungen haben. Der Schluss, desswegen neue Wohnungen zu bauen, klingt zunächst logisch, führt aber zu weiteren Problemen (Zerstörung wertvoller Ackerfläche, Ressourcen und Energieverschwendung u.ä.) und löst das Problem nur teilweise. Mit einer durchschnittlichen Wohnfläche von ca. 50m pro Person, ist in Deutschland mehr als ausreichend Wohnraum da. Unsere Bevölkerungsstruktur hat sich jedoch geändert, so dass der Zuschnitt nicht mehr passt. Zu viele große und zu wenig kleine Wohnungen, zu viele Ein-Familienhäuser in denen nur noch 1-2 Personen wohnen. Hierzu verweise ich auf hr-iNFO das Interview, 24.11.2021 mit Prof. Dr. Christine Hannemann. Das Problem betrifft, anders als behauptet vor allem die Unterschicht. Die Neubauwohnungen, werden i.d.R. für zahlungsstarke Mieter gebaut.
Viele Grüße
Christine Hoffmann aus Offenbach
10.02.22, 21:33 Uhr
Laut der ökonomischen Wissenschaft kann nur Deregulierung und Privatisierung zu besserer Qualität von Wohnungen und günstigeren Preisen führen. Daran besteht überhaupt kein Zweifeln. Leider erklärt das nur die Österreichische Schule der Ökonomie - ein kleiner Denkzweig, der vom politisch-industriellen Kartell (gerade im Bildungssozialismus) unterdrückt wird. Kein Wunder, dass das keiner weiß und lediglich Immobilienunternehmer das erleben aber nicht intellektuell erklären können.
Der Markt für das Wohnen muss auch gesamtwirtschaftlich eingeordnet werden. Wenn man als Deutscher 70 Steuern und Abgaben zahlen muss, unter Inflation leidet, die Hälfte aller Branchen sozialistisch, halbsozialistische oder überreguliert sind (freien Markt haben wir ja nirgends), dann würden auch (sinnvolle) Deregulierung und Privatisierung auf dem Wohnungsmarkt wenig helfen.
Noch schlimmer als die Situation auf dem Wohnungsmarkt ist das Niveau des HR.
Alexander Dämmrich
10.02.22, 16:34 Uhr
Nötig sind Wohnungen, die unfallsicher, gesund, erholsam, trocken, ener-effiz und nah an Arbeitsplatz und Schule liegen. Die Mobilität der Berufstätigen sollte erleichtert werden. "Teuer" ist auf die gesamte Mietzeit zu sehen. Kurzfristige Massnahmen in Gemeinden mit hohen Mieten: Die Meldepflicht für bewohnbare Wohnungen mit Kontrollen durch die Ordnungsämter. Unwirksamkeit und Beschränkung der vertraglichen Abdingbarkeit gesetzlicher Mietnormen. Wiedereinführung der Besteuerung der Veräusserungsgewinne, ggf pauschalisiert. Abschaffung der Grunderwerbsteuer, Erhöhung der Grundsteuer, ggf. mit Verbot der Umlage auf Mieter. Fiktiv-Besteuerung von leerstehenden Wohnungen in Höhe der ortsüblichen Vergleichsmiete. Die Mehreinnahmen werden für die Nachverdichtung verwendet. Mittelfristig: Flächennutzung nach dem ABC Prinzip. Kommunales Vorkaufsrecht und Vergabe von Erbbaurecht. Schädlich sind: Enteignungen, Mietendeckel, Stellplatzpflicht
Frank Jost aus Giessen
09.02.22, 18:38 Uhr