Blaues Eigenheim mit Garten im Sommer  ()

Haus- und Grundstücksbesitzer haben im Juni Post vom Finanzamt bekommen: Sie müssen Angaben machen für die neue Grundsteuer. Wie funktioniert das? Wo bekomme ich Hilfe? Und was kann sich dadurch ändern? hr-iNFO beantwortet die wichtigsten Fragen.

Wie funktioniert die Umstellung auf die reformierte Grundsteuer?

Erstmals erhoben wird die neue Grundsteuer im Jahr 2025. Die Vorbereitung dafür geht aber bereits ab 1. Juli 2022 in die heiße Phase. Ab diesem Tag haben alle Wohnungshaus- und Grundstücksbesitzer bis Ende Oktober Zeit, beim Finanzamt eine entsprechende Erklärung zu ihren Immobilien abzugeben. Das Finanzamt errechnet aus dieser Grundlage dann den entsprechenden Grundsteuermessbetrag. Multipliziert mit dem jeweiligen Hebesatz der Kommune ergibt das dann die zu zahlende Grundsteuer.

Welche Angaben muss ich als Immobilienbesitzer bei dieser Erklärung machen?

Jeder Grundbesitzer in Hessen sollte bereits im Juni einen Brief vom Finanzamt bekommen haben. Auf der letzten Seite dieses Schreibens ist eine praktische Checkliste abgedruckt - je nach Art des Gebäudes sind rund acht oder neun Angaben zu machen. Praktisch ist es, wenn man etwa einen Grundbuchauszug zur Hand hat. Daraus lassen sich schon eine ganze Reihe an Daten herauslesen.

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Insgesamt hält Younes Frank Ehrhardt von Haus und Grund Hessen diese Erklärung für machbar: "Das ist kein Hexenwerk, die Angaben sind relativ leicht zu tätigen. Wir haben ausschließlich bei der Angabe zur Wohnfläche etwas Bedenken, da könnte schwieriger werden." Gerade bei älteren Gebäuden kann es durchaus sein, dass wegen Umbauten oder Erweiterungen die Wohnflächen gegebenenfalls neu ermittelt werden müssen. Das heißt: nachmessen.

Wie läuft das technisch ab?

Die Übermittlung der Angaben und Daten an das Finanzamt erfolgt digital, also über das Steuerportal Elster. Nur in Ausnahmefällen ist die Abgabe einer schriftlichen Steuererklärung möglich.

Wo kann ich mich im Zweifelsfall informieren? Wer kann mir helfen?

Hilfe für kann man sich natürlich beim Steuerberater oder Rechtsanwalt holen. Auch Haus- und Grundstücksverwaltungen können unterstützen. Gegebenenfalls kommen hier aber höhere Kosten auf den Besitzer zu. Kostenlose Informationen gibt es auch im Internet. Zudem hilft das für Ihren Fall zuständige Finanzamt telefonisch weiter. Aktuell sind die Telefone sogar samstags besetzt für Fragen rund um die neue Grundsteuer.

Achtung: Die Details zur Ermittlung der neuen Grundsteuer unterscheiden sich zwischen den einzelnen Bundesländern teils erheblich. Wer also eine Immobilie außerhalb Hessens besitzt, sollte sich über die dort gültigen Regeln informieren.

Was kommt da auf mich am Ende zu? Wird es teuer?

Noch kann das niemand wirklich sagen. Ziel der Politik ist es, dass die Einnahmen durch die Steuer insgesamt auf gleichem Niveau bleiben. Individuell können aber durchaus Unterschiede entstehen. Das gibt auch Hessens Finanzminister Michael Boddenberg zu: "Im Einzelfall wird es natürlich dazu kommen, dass manche mehr und manche weniger zahlen. Das möchte ich jetzt noch nicht prognostizieren. Aber es ist schon so, dass teurere Lagen tatsächlich tendenziell damit rechnen müssen, dass es teurer wird."

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