Peter Feldmann Eintracht Frankfurt

Es gab einen Mann beim Empfang der Frankfurter Eintracht auf dem Römer, der nicht gefeiert wurde: OB Peter Feldmann (SPD). Stattdessen gab es jede Menge Hohn und Spott im Netz. Doch der Auftritt war nicht nur peinlich, meint unser Kommentator. Er ließ auch jegliche Demut vor dem Amt vermissen.

Eigentlich muss ich den Auftritt von Peter Feldmann beim Empfang der Europapokalsieger im Frankfurter Römer nicht mehr kommentieren. Denn das Internet kommentiert ihn genüsslich. Häufig heißt es dort: peinlich, unwürdig, schlecht für die Stadt, Rücktritt. Außerdem ist der Auftritt natürlich Wasser auf die Mühlen seiner Kritiker - für die, die seit langem wegen des drohenden Verfahrens in der AWO-Affäre seinen Rücktritt fordern. Mich ärgert etwas anderes.

Ein Eigentor

Frankfurts Oberbürgermeister ist der erste Bürger der Stadt, er ist Ansprechpartner und Vertreter aller Frankfurter. Und Tausende dieser Frankfurter haben stundenlang zunächst in brütender Hitze und anschließend im strömenden Regen ausgeharrt, um die Spieler der Eintracht zu sehen, um den Europapokal zu feiern. Da ging es nicht um Peter Feldmann. Kein bisschen. Da ging es um die Fans und die Mannschaft. Anstatt kurz zu sagen: 'Wir sind alle stolz auf euch und jetzt raus auf den Balkon, um zu feiern!' hält Peter Feldmann eine minutenlange Rede, die schlicht niemand hören wollte.

Die Spieler im Kaisersaal haben sich lustig gemacht, als er ihren Namen falsch vorgelesen hat. Die sollte man als bekennender Eintracht-Fan schon drauf haben. Das Ganze zeigt für mich: Peter Feldmann ging es nicht um die Eintracht, nicht um die Frankfurter Fans. Es ging ihm allein darum, sich im Glanze des Erfolgs zu sonnen, schöne Fernsehbilder zu erhalten. Das ist nicht nur peinlich. Hier hat jemand die Demut vor seinem Amt, in das er gewählt wurde, komplett vergessen. Und ein Eigentor ist es außerdem.

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