Peter Feldmann schaut nach unten. Im Bildhintergrund unscharf Menschen.

Dem peinlichen Auftritt von Peter Feldmann beim Eintracht-Empfang konnte unsere Kommentatorin noch etwas Komisches abgewinnen. Seine jüngst öffentlich gewordenen Entgleisungen aber findet sie überhaupt nicht mehr zum Lachen. Ein Brief an den Frankfurter OB.

Lieber Herr Oberbürgermeister,

ich habe ja mit Fußball nicht viel am Hut. Aber selbst ich war wirklich peinlich berührt, als ich Ihren Auftritt beim Empfang der Eintracht am Frankfurter Römer gesehen habe. Da konnte ich dann noch herzhaft drüber lachen. Und wenn man denkt "schlimmer geht’s nimmer", dann ploppt ein neunsekündiges Video in den sozialen Netzwerken auf.  

Videobeitrag

Video

Video zeigt sexistischen Spruch von OB Peter Feldmann

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Ende des Videobeitrags

Wieder neun Sekunden Peinlichkeit. Wieder neun Sekunden Fremdschämen. Diesmal konnte ich darüber nicht mehr lachen. Es zeigt Sie, lieber Herr Feldmann, im Flieger nach Sevilla. Bei einer kurzen Rede sprechen Sie von Flugbegleiterinnen, die Sie "hormonell außer Gefecht gesetzt" hätten.

"sexistisch, chauvinistisch"

Mal abgesehen davon, dass ich das gar nicht hören will, finde ich das sexistisch, chauvinistisch – und eine absolute Unverschämtheit. Wie müssen sich die Flugbegleiterinnen dabei gefühlt haben? Sie haben die Frauen entblößt – vielleicht in Ihren Gedanken, aber vor allem in aller Öffentlichkeit.  

Diese Art von Altherrenwitzen sind kein vermeintliches Kompliment, sie sind nicht witzig, machen Sie als Politiker nicht nahbar und sie lockern keine Situation auf. Im Gegenteil. Sie riskieren damit, dass immer mehr Frankfurter nur noch den Kopf schütteln über das Verhalten ihres Oberbürgermeisters. Die Eintracht will Sie nicht mehr im Stadion sehen und nun fordern auch schon Politiker aus Ihren Reihen, dass Sie besser zurücktreten sollten.

Lieber Herr Feldmann, was hält Sie noch in Ihrem Amt? Wie wollen Sie diese Stadt denn weiterregieren? Wäre es nicht doch besser, selbst die Konsequenzen zu ziehen aus all den Fehltritten der vergangenen Tage, Wochen, Monate? Ich persönlich habe von Ihnen zu viele davon gesehen. 

Viele Grüße!
Selina Rust

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Der Kommentar spiegelt die Meinung der Autorin und nicht die der Redaktion wider.

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