Plastikmüll im Ozean

Plastikmüll, Überfischung und Temperaturanstieg: Die Liste der Bedrohungen für die Weltmeere ist lang. Weil ihre Gesundheit aber überlebenswichtig für uns alle ist, laden die Vereinten Nationen jetzt zur Ozeankonferenz ein. Warum die Meere so wichtig sind und wie sie geschützt werden sollen: ein Überblick.

Der Zustand der Meere wird immer prekärer. Deshalb laden die Vereinten Nationen in dieser Woche von Montag bis Freitag zur zweiten UN-Ozeankonferenz in Lissabon ein. Die Konferenz hätte bereits 2020 stattfinden sollen, musste jedoch wegen Corona verschoben werden. Da die zu lösenden Probleme seitdem nicht weniger geworden sind, müssen sich die Delegierten an Großes wagen, um die Zukunft der Meere, die rund zwei Drittel der Erde bedecken, zu schützen.

"Plastik und andere Meeresverschmutzung bedrohen die Gesundheit unserer Ozeane. Aus diesem Grund stehen viele Arten, die im Meer leben, kurz vor dem Aussterben. Wir können und müssen mehr tun, um unsere Meere zu schützen und ihre Gesundheit wiederherzustellen", sagt Liu Zhenmin in einer offiziellen Videobotschaft. Der Chinese ist Untergeneralsekretär der Vereinten Nationen für Wirtschaft und Soziales. Im Jahr 2050 soll es in den Meeren mehr Plastik geben als Lebewesen, wenn es so weiterginge wie bisher. Aber das ist nur ein Problem der Ozeane. Überfischung, Erwärmung und Versauerung des Wassers sind weitere.

Politiker, Wissenschaftler sowie Vertreter von Unternehmen und Nichtregierungsorganisationen wollen deshalb in Lissabon diskutieren und vor allem Partnerschaften mobilisieren, um die Ressourcen der Meere zu schützen und möglichst nachhaltig zu nutzen - auch mit innovativen wissenschaftsbasierten Lösungen, etwa aus dem Bereich nachhaltiger grüner Technologie.

Die Ozeane sind eine Lebensgrundlage

"Die Gesundheit unserer Meere ist lebensnotwendig für uns alle. Lebensnotwendig im wahrsten Sinne des Wortes", unterstreicht Peter Thompson, der UN-Sonderbeauftragte für Ozeane, in seiner Vorab-Videobotschaft die Motivation der Konferenz. Über 50 Prozent des Sauerstoffs auf unserem Planeten werde in den Meeren produziert. Aber das ist nicht der einzige Grund, warum die Ozeane eine essenzielle Lebensgrundlage sind, sie liefern auch Nahrung für mehr als drei Milliarden Menschen. Zudem stabilisieren sie das Klima, da sie etwa ein Viertel aller Kohlendioxid-Emissionen aufnehmen. Damit all das auch weiterhin gewährleistet bleibt, haben sich die Vereinten Nationen im Rahmen ihrer Agenda 2030 dem Nachhaltigkeitsziel Meeresschutz, auch SDG 14 genannt, verpflichtet.

Für Thompson ist die UN-Ozeankonferenz die beste Gelegenheit, um das STG 14 in diesem Jahr voranzubringen. Das bedeutet, dass in Lissabon die Weichen dafür gestellt werden, dass die UN-Nachhaltigkeitsziele für Meere auch wirklich bis 2030 erfüllt und die Bedrohungen reduziert werden. Thompson ist optimistisch, dass das gelingt, zumal er auch positive Zeichen aus der Zivilbevölkerung wahrnehme.

Weitere Informationen Ende der weiteren Informationen