Der Mops wiegt zwischen 6,3 und 8,1 kg, ist zwischen 25 und 30 cm groß und wird 13 bis 15 Jahre alt

Was Frauchen und Herrchen niedlich finden, ist für die Tiere oft eine Qual: Überzüchtungen wie die extrem flachen Schnauzen machen Möpsen das Leben schwer. Dem will die niederländische Regierung nun ein Ende setzen. Neben der Zucht, die bereits seit acht Jahren nicht mehr erlaubt ist, soll jetzt auch die Haltung von Möpsen und anderen überzüchteten Rassen verboten werden.

Oscar hockt erschöpft auf seiner Hundedecke. Alle paar Sekunden ringt der kleine schwarze Mops um Luft. Er röchelt, hechelt – wie auch immer man das nennen mag. Gesund sei das jedenfalls nicht, sagt Tierärztin Marjan van Hagen: "Man hört sie häufig auch schnarchen. Viele nennen das rassetypisch und finden das niedlich, aber eigentlich haben sie kontinuierlich bei jedem Atemzug Mühe, nach Sauerstoff zu schnappen. Das macht ihnen das Leben schwer."

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„Wenn wir Tiere wegen ihres Aussehens überzüchten und die Tiere darunter leiden, dann gehen wir zu weit.“ Piet Adema, niederländischer Landwirtschaftsminister Piet Adema, niederländischer Landwirtschaftsminister
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Oscar leidet, damit Frauchen und Herrchen ihre Freude an dem Tierchen haben. Denn unter den Möpsen sind die mit extrem flacher Schnauze und großen dunklen Kulleraugen besonders beliebt. Ihre Nase ist dadurch fast komplett zurückgebildet. Die Hunde können kaum noch atmen. Die Augen stehen oft so weit hervor, dass sie von den Falten der platten Nase gereizt werden. Solche Qualzüchtungen sind in den Niederlanden schon seit 2014 verboten. Weil viele Interessenten sich die Vierbeiner aber weiterhin im Ausland besorgen, will Landwirtschaftsminister Piet Adema künftig auch die Haltung dieser Tiere verbieten: "Wenn wir Tiere wegen ihres Aussehens überzüchten und die Tiere darunter leiden, dann gehen wir zu weit. Damit wir uns erfreuen, leiden die Tiere. Das darf nicht sein, das muss aufhören."

Verbote auch für Bulldoggen, Pinscher-Arten und Faltohrkatze

Betroffen von dem Verbot wären neben dem Mops wohl auch überzüchtete Bulldoggen, einige Pinscher-Arten oder die Faltohrkatze. Die sieht putzig aus mit ihren abgeknickten Öhrchen. De facto aber schmerzt diese Deformation und greift auch auf Knochen und Knorpel über. Wer derzeit im Besitz einer Qualzüchtung sei, dürfe diese bis zu deren Tod behalten, so die Regierungspläne. Wer sich danach ein neues Tier zulege, mache sich jedoch strafbar, sagt Landwirtschaftsminister Adema.

Den entsprechenden Gesetzentwurf will Adema nun in Ruhe ausarbeiten. "Das ist durchaus komplex", sagt er. Man müsse sehr genau festlegen, "welche Merkmale dazu beitragen, dass Tiere leiden, nur damit wir sie dann niedlicher finden. Diese Eigenschaften müssen wir genau definieren. Und wenn wir das gemacht haben, kann das Verbot kommen."

Fotos von Qualzüchtungen in den sozialen Medien oder auf Werbeplakaten sollen ebenfalls verboten werden, um gar nicht erst Anreize zu schaffen, solche Tiere zu kaufen. Das Ministerium beabsichtigt, zunächst mit einer kleinen Verbotsliste zu beginnen, um diese dann nach und nach um weitere Tiere zu ergänzen. Tierschützer und Veterinärmediziner begrüßen den Vorstoß. Seriöse Züchter hingegen sehen sich zu Unrecht mit den schwarzen Schafen der Branche über einen Kamm geschert. 

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