Andreas Larem

Andreas Larem hat eine SPD-Karriere wie aus dem Bilderbuch hingelegt: Arbeiterkind, Lehre, Geschäftsführer, Bürgermeister. Jetzt sitzt er mit 57 Jahren zum ersten Mal im Bundestag in Berlin. Eine neue Welt, in der er sich seine Bodenständigkeit aber bewahren will. Eine Stammkneipe hat er schon gefunden.

Wie ein ABC-Schütze fühlte sich Andreas Larem an seinem ersten Tag im neuen Job als Bundestagsabgeordneter. "Man schläft unruhig und am nächsten Morgen geht man erstmal zum Frühstück, den Teller voll mit zwei Brötchen, und dann sitzt man davor und sagt: äh …. Weil dann die Anspannung da ist, man hat dann wirklich Bauchgrummeln wie beim ersten Tag der Einschulung. Das hätte ich in meinem Alter und meiner Erfahrung in dem Moment nicht erwartet.“

Bodenständigkeit bewahren

57 Jahre alt ist der SPD-Mann und seit mehr als drei Jahrzehnten Kommunalpolitiker, zuletzt elf Jahre Bürgermeister der Gemeinde Messel im Kreis Darmstadt-Dieburg. Diese Bodenständigkeit will er sich auch als Bundestagsabgeordneter bewahren. „Ich will bei den Menschen sein“, sagt er. „Ich will bei den Firmen sein, ich will vor Ort sein. Ich will hören, wo der Schuh drückt und wo die Probleme sind, damit ich das wiederum nach Berlin tragen kann.“

Im Bundestag will sich Larem vor allem der Kommunal- und der Außenpolitik widmen. Aber auch die Klimapolitik liegt dem überzeugten Besitzer eines Elektro-Kleinstwagens sehr am Herzen. Seine Frau und er haben zwei Kinder, 27 und 25 Jahre alt, und er wolle sich nicht irgendwann mal die Frage stellen lassen: „Vadder, was hast denn du dagegen gemacht?“ Es sei also der persönliche Anspruch da, den Kindern und Kindeskindern eine Welt zu hinterlassen, in der sie sich genauso gut entwickeln und leben können, wie seine Generation es konnte.  

Die neue Stammkneipe ist schon gefunden

Eine neue Welt erlebt der eingefleischte Südhesse, der - wie er stolz erzählt - ein Arbeiterkind ist, jetzt in Berlin. Sich hier zurechtzufinden ist aber auch für den erfahrenen Politiker nicht ganz einfach: „Das ganze Organisatorische umzusetzen, das war eine Kraftanstrengung, wo schon parallel die Arbeit begonnen hat – nicht die parlamentarische, aber die organisatorische Arbeit auch im Rahmen der Fraktion.Und das in Verbindung wiederum mit der privaten Organisation,  Wohnung suchen, Büro finden …“.

Gefunden hat er bereits eine neue Stammkneipe, die „Ständige Vertretung“ in der Nähe des Reichstags. Urige Holzeinrichtung, ehrliches Kölsch, ganz nach Geschmack. „Das war der erste Ort, wo man sich auch mal mit anderen Abgeordneten  getroffen hat auf ein Feierabendbier. Und es ist der einzige Ort im Moment. Sonst habe ich noch kein, weil wir sind noch am Anfang.“

Heimat bleibt Südhessen

Berlin sei sein Arbeitsort, erklärt Andreas Larem, nicht seine neue Heimat. Die ist und bleibt weiterhin Südhessen

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