Vor zehn Jahren zog er in den Hessischen Landtag ein, jetzt sitzt er zum ersten Mal im Bundestag. Ein Ziel, das der 53-Jährige aus dem Wahlkreis Waldeck schon immer erreichen wollte. Mehr Verantwortung wäre ihm aber lieber gewesen.

Es sind erst wenige Monate vergangen und doch fühlt sich Armin Schwarz im Bundestag schon herzlich willkommen. Verständlich, wenn man direkt zu Beginn vom geschäftsführenden Kanzleramtschef Helge Braun persönlich eingeladen wird: "Ein Arbeitsessen im Bundeskanzleramt im großen Sitzungssaal mit den Kolleginnen und Kollegen aus der hessischen Landesgruppe - hochinteressante Gespräche, Vorbereitung auf die Arbeit jetzt in dieser Legislaturperiode. Und es war ein hervorragendes Essen."

Das Herz von Armin Schwarz schlägt aber nicht nur für gutes Essen und seine Partei, die CDU, sondern besonders auch für Nordhessen. Geboren ist der 53-Jährige in Arolsen. Bei der Bundestagswahl im September ist er über die Landesliste der CDU ins Parlament eingezogen. Bisher war er Landtagsabgeordneter in Hessen. Jetzt will er seine Heimat, den Wahlkreis Waldeck, auch im Bund stark machen.

Den ländlichen Raum stärken - Nordhessen attraktiver machen

Eines seiner Projekte: eine Umgehungsstraße für Willingen. Die Lärmbelastung in der Tourismushochburg ist fast unerträglich, doch die neue Straße ließe sich nur mit Unterstützung vom Bund realisieren. Das weiß Schwarz. Und er weiß auch um die zahlreichen Schnittstellen zwischen Bund und Land - und will sie nutzen: "Dadurch, dass ich zehn Jahre lang Hessen im Hessischen Landtag vertreten durfte, habe ich natürlich viele Anknüpfungspunkte. Und ich habe ein Netzwerk."

Armin Schwarz hat Englisch, Politik und Pädagogik in Marburg und England studiert. Danach war er Oberstudienrat. Seit 2001 ist er kommunalpolitisch aktiv. Sein Schwerpunkt: der ländliche Raum und Landwirtschaft. Im November 2011 zog er für die CDU in den Hessischen Landtag ein. Jetzt sitzt er im Bundestag. Ein Ziel, das er schon immer erreichen wollte: "Man empfindet auf der einen Seite Bewunderung, auf der anderen Seite ein Stück weit auch Demut." Unterm Strich aber sei das Mandat eine große Chance und eine große Verantwortung.

"Eine neue Wahrnehmung"

Schwarz ist Mitglied im Verteidigungsausschuss und Stellvertreter im Ausschuss für Ernährung und Landwirtschaft. Allerdings hätte er sich eine noch größere Verantwortung gewünscht, indem er - wie bisher im Landtag in Wiesbaden - mit der CDU die Regierung bildet, statt wie jetzt in der Opposition zu sein: "Eine neue Situation, die wir nicht haben wollten, aber an die man sich gewöhnen muss. Opposition gehört in einer Demokratie dazu, und insofern ist es natürlich ein neues Gefühl, fortan Abstimmungen zu verlieren. Das ist eine neue Wahrnehmung."

Die Hauptstadtpolitik ist dem 53-jährigen Hessen nicht neu. Als stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU Hessen war er schon oft in Berlin. Umziehen will der zweifache Familienvater aber nicht, denn in der Heimat ist und bleibt es für ihn am schönsten.

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