Weihnachten in Corona-Zeiten Am besten testen

Die meisten Menschen wollen an Weihnachten nicht aufs Fest mit der Familie oder Freunden verzichten. Wie man möglichst sichergehen kann, dass das Coronavirus draußen bleibt, erklärt Virologe Martin Stürmer.
Zum Gürtel auch noch Hosenträger anziehen, das gilt als übertriebene Vorsicht. Bei Corona ist die Angst vor Schutzlücken aber durchaus berechtigt, mahnen Fachleute. Trotz Impfung – also trotz Gürtel, um im Bild zu bleiben – ist der Schutz vor Ansteckung nicht garantiert, eine zusätzliche Testung könnte sinnvoll sein.
Wer sich umhört, merkt schnell: Die meisten Menschen kennen das Risiko, das eine Feier mit sich bringt – es ist ja auch schon die zweite Pandemie-Weihnacht. Im vergangenen Jahr hat das Fest in Hessen die Inzidenzen allerdings nicht in Rekordhöhen getrieben. Im Gegenteil: Der Scheitel der Welle wurde kurz vor Heiligabend überschritten, danach ging die Zahl der Neuinfektionen etwas zurück. Und das, obwohl damals noch fast niemand geimpft war.
Virologe Stürmer empfiehlt auch Tests für Geboosterte
Allerdings war damals auch nicht die hochansteckende Delta-Variante im Umlauf. Und jetzt kommt ja auch noch Omikron dazu, warnt der Frankfurter Virologe Martin Stürmer. "Auf den Test würde er nicht verzichten, selbst wenn jemand schon eine Boosterimpfung hat.
Der Vorschlag, bei Geboosterten auf Tests zu verzichten, klinge "natürlich erst mal nachvollziehbar, weil wir doch davon ausgehen, dass es bei jemandem, der geboostert ist, relativ unwahrscheinlich ist im Vergleich zum Normal-Geimpften, dass er das Virus noch bekommen und weitergeben kann. Insofern ist der Gedankengang irgendwo nachvollziehbar, hat aber eine deutliche Lücke: Er basiert auf der Delta-Variante, die ja möglicherweise bald auch in Deutschland von der Omikron-Variante verdrängt wird." Und Omikron könnte im ungünstigen Fall selbst bei dreifacher Impfung übertragen werden.
Besser PCR- als Schnelltests
Nur gibt es gerade bei Geimpften ein Problem, sagt Stürmer: Mit Schnelltests lässt sich eine Infektion nicht so gut erkennen, denn die Viruslast ist im Vergleich zu Ungeimpften geringer. Wer also komplett auf Nummer sicher gehen möchte, etwa weil er jemanden mit einem geschwächten Immunsystem besucht, der sollte vorher einen PCR-Test machen. Die hessische Corona-Schutzverordnung regelt den privaten Bereich nicht verbindlich, empfiehlt aber grundsätzlich den Doppelschutz: Bei Treffen in Innenräumen sollten, so wörtlich, nur Personen mit einem negativen Testergebnis anwesend sein.