Eine Frau packt ihre Einkäufe an einer Supermarktkasse in eine Stofftasche

Seit Beginn des Jahres dürfen Supermärkte keine Plastiktüten mehr verkaufen. Wie klappt das bisher an den Kassen? Sind die Kunden vorbereitet? Und was sagen Händler dazu? Unser Reporter hat sich umgehört.

Ein Supermarkt auf der Berger Straße in Frankfurt. Milchtüten, Brot oder Klopapier laufen übers Band. Die Kundinnen und Kunden packen ihre Einkäufe in Körbe, Rucksäcke oder in Stoffbeutel. Einkaufstaschen aus Plastik gibt es nicht mehr an der Kasse zu kaufen. Das finden diese Kunden gut: „Super Sache“, sagt ein Mann, „weniger Müll, weniger Plastik – das ist immer gut für den Planeten.“

Eine andere Kundin sagt, sie habe ohnehin immer ihren Rucksack dabei, um die Umwelt zu schonen. „Das ist das Wenigste, was man tun kann. Und wenn es nicht ohne Verbot geht, dann eben mit.“

Tüten werden selten länger als 20 Minuten genutzt

Einweg-Plastiktüten sind laut dem Bundesumweltministerium ein klassisches Wegwerfprodukt. Genutzt werde so eine Tüte in der Regel nicht länger als 20 Minuten. Wenn sie in der Umwelt landet, liegt sie da viele Jahrzehnte, so die Experten, und kann Vögeln oder Meerestieren schaden. Deshalb gibt es seit Jahresbeginn das Verbot. Der Handel darf Kundinnen und Kunden keine Plastiktüten mehr anbieten.

Ob das Verbot "jetzt praktisch ist für mich, das ist eine andere Frage", sagt eine Kundin auf der Berger Straße. Dennoch habe sie ihre Einkäufe auch schon vorher immer im Rucksack nach Hause gebracht und musste sich nicht umstellen. Denn: "Sind Sie einmal am Meer langgelaufen und haben gesehen, was da angeschwemmt wird, bevor die Hotelleute schnell alles entfernen, damit die Touristen nix sehen?", fragt sie.

Händler waren vorbereitet

Für die Kundinnen und Kunden auf der Berger Straße in Frankfurt ist das Plastiktütenverbot also kein Problem. Aber wie geht es den Händlern damit? Die konnten sich gut darauf vorbereiten, sagt Silvio Zeizinger vom Handelsverband Hessen. Schon länger sei klar gewesen, dass das Verbot komme. Die Übergangszeit habe der Handel genutzt, um die noch vorhandenen Plastiktüten zu verkaufen. „Es gibt noch wenige kleine Restbestände“, sagt Zeizinger. „Da sind wir auch noch auf der Suche nach Recycling-Projekten, wo man das gebündelt in Hessen abgeben könnte. Aber wir reden wirklich über minimale Mengen.“

Generell, so sagt eine Kundin auf der Berger Straße, müsse noch mehr passieren, um die Umwelt zu schützen. „Das sind ja nicht nur Plastiktüten, die die Umwelt verschmutzen. Aber ja, man sollte natürlich bei kleinen Sachen anfangen, die jeder so für sich dann auch tun kann im Alltag.“ Sagt es und läuft mit ihren selbst mitgebrachten Einkaufstüten die Berger Straße hoch.

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