Landwirt Ernte

Die Zukunftskommission Landwirtschaft versucht, Wege aufzuzeigen, um Umweltschutz, Tierwohl und gute Einkommen für Landwirte zu vereinen. Dafür muss das Argrar- und Ernährungssystem grundlegend umgebaut werden.

Wie kann eine zukunftsfähige Landwirtschaft gestaltet werden, die die Umwelt mehr schützt und gleichzeitig dafür sorgt, dass Bäuerinnen und Bauern gut wirtschaften können? Die sogenannte Zukunftskommission Landwirtschaft hat darüber monatelang beraten und im Sommer ihren Abschlussbericht vorgelegt. Mit dabei: Kathrin Muus und Myriam Rapior. Sie sind die jüngsten Mitglieder der Kommission.

Muus, Vorsitzende des Bundes der Deutschen Landjugend, betont, Landwirte seien bereit sehr viel für die Umwelt zu tun, wenn sie davon leben könnten. Auch Rapior vom Bundesvorstand der BUND-Jugend, dem Bund für Umwelt- und Naturschutz, ist zufrieden mit der Arbeit der Kommission. Sie fand es wichtig, "dass wir als Umweltverbände uns zusammen mit den Landwirtschaftsverbänden darauf verständigt haben, dass es einen gemeinsamen Transformationsprozess gibt".

 Weniger Tierhaltung, mehr Tierschutz

Die Kommission mit Vertretern aus den Bereichen Land- und Ernährungswirtschaft, Umwelt- und Tierschutz, Verbraucherschutz und Wissenschaft wurde von der Bundesregierung ins Leben gerufen. Sie empfiehlt einen grundlegenden Umbau des Agrar- und Ernährungssystems. Dazu gehört zum Beispiel weniger Tierhaltung mit mehr Tierschutz, dazu gehört auch mehr Geld für Umweltschutzprogramme. Jetzt sei die Politik gefragt. "Ich erwarte, dass möglichst viele unserer Empfehlungen übernommen werden", sagt Rapior.

Noch ist fraglich, wohin die Agrarpolitik unter einer möglichen Koalition aus SPD, Grünen und FDP steuert. Im Sondierungspapier steht dazu wenig. Matthias Miersch, SPD-Vizefraktionschef, gibt sich dennoch optimistisch: Der Bericht der Zukunftskommission sei eine gute Grundlage für die anstehenden Verhandlungen.

Politik muss Finanzierung klären

"Aus meiner Sicht sind die Vorschläge alle tragfähig. Wenn wir beispielsweise unsere Anforderungen an die künftige Nutztierhaltung formulieren, dann sind dort Vorschläge drin", sagt Miersch. Nun gelte es, daraus Gesetze zu machen. "Ich glaube, dass hier wirklich was Neues entstehen kann für die Natur, für die Landwirtschaft, für die Gesellschaft allgemein."

Schwierig könnte es bei der Frage der Finanzierung werden. Der Systemwandel kostet. Dies sei eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe, sagt Miersch. Die Zukunftskommission schlägt unter anderem vor, Fördergelder für Landwirte mehr an Umweltleistungen zu knüpfen. Auch Verbraucher müssten ihren Teil beitragen, indem sie mehr Geld für Lebensmittel bezahlen, für Einkommensschwache ist ein sozialer Ausgleich vorgesehen.

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