Waldbild aus der Vogelperspektive mit gesunden und kranken Bäumen

Wissen Sie eigentlich, wie viele Baumarten es in Deutschland gibt? Und wie alt Bäume werden? Das und mehr verraten wir Ihnen in unseren Wald-Facts.

Wie viel Wald gibt es in Deutschland und Hessen?

In Deutschland gibt es rund 114.000 Quadratkilometer. Das entspricht fast der Fläche von Bayern plus Niedersachsen. Deutschland ist eines der waldreichen Länder Europas. In Hessen sind 42 Prozent des Landes mit Wald bedeckt. "Das ist mit Rheinland-Pfalz der höchste Waldanteil und Hessen zeichnet sich dadurch aus, dass wir auch besonders viele Laubwälder haben", sagt Mark Harthun vom NABU Hessen.

Wie viele und welche Baumarten gibt es in Deutschland?

Insgesamt wachsen im deutschen Wald rund 90 Baum- und Straucharten. Die Bundeswald-Inventur erhebt unter anderem, welche das sind. In Hessens Wäldern stehe an erster Stelle die Buche, sagt Thomas Ullrich von Hessen-Forst Gießen, der die Inventur in Hessen leitet. "Rund ein Drittel aller Waldflächen wird von der Buche eingenommen." An zweiter Stelle habe bisher die Fichte gestanden, die eine wichtige Wirtschaftsbaumart sei, doch sie gehe uns durch die Klimaerwärmung verloren. An dritter Stelle stehe schließlich die Eiche, die als klimastabile Baumart an Wert gewinnen werde, so Ullrich.

Wie viel Wald ist in Deutschland geschützt?

Fast die Hälfte der deutschen Wälder steht in Landschaftsschutzgebieten, etwas über ein Drittel in Naturparks. Geschützte Wildnisgebiete, in denen die Natur sich selbst überlassen wird, erstrecken sich über nicht mal ein Prozent der deutschen Landesfläche.

Ganz überwiegend gebe es in Deutschland den genutzten Wald, wo das Holz geerntet werde, sagt Mark Harthun vom NABU. "Der große Unterschied zwischen Naturwald und Wirtschaftswald ist: Im Wirtschaftswald werden die Bäume schon etwa mit 120 oder 140 Jahren gefällt, das heißt zur Hälfte ihres Lebensalters. Im Naturwald können sie doppelt so alt werden." Im Naturwald erreichen Buchen oder Eichen dann auch Höhen von bis zu 45 Metern. Manche Nadelbäume werden noch höher.

Wie viel Holz wächst pro Jahr im Wald nach?

Der jährliche Holzertrag deutscher Wälder entspricht mindestens dem vierzigfachen Volumen der Cheops-Pyramide. Geerntet wird davon knapp die Hälfte. Das gilt als Indiz für nachhaltige Waldbewirtschaftung. Ebenso, dass fast drei Viertel des Waldes nach Kriterien unabhängiger Forst-Zertifikate bewirtschaftet werden.

Was "bringt" uns der Wald?

Der Wald ist ein wertvoller Klimaschützer. Er kompensiert rund 14 Prozent der deutschen Kohlendioxid-Emissionen. Und trotzdem leidet er unter dem Klimawandel: "Zuallererst die Fichtenmonokulturen, aber auch die Buche ist betroffen", sagt Mark Harthun. "Damit haben wir alle nicht gerechnet, weil sie eben eigentlich am besten angepasst ist" - und obendrein die Basis legt für eine große Artenvielfalt. 10.000 bis 11.000 weitere Pflanzen-, Tier- und Pilzarten kommen in einem Buchenwald vor.

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