Die Sendung: Hintergründe, Analysen und Meinungen zum aktuellen Geschehen in Hessen, Deutschland und der Welt

Das Thema: Hohe Preise, wenig Ware - Baukosten gehen durch die Decke

"Wer jetzt kein Haus hat, baut sich keines mehr." Naja, wenn Rilke geahnt hätte, in welche Höhen sich die Baupreise entwickeln, hätte er das vielleicht anders formuliert. "Wer jetzt ein Haus baut, braucht viel Geld" wäre wohl treffender. Der Bau neuer Wohnungen in Deutschland wird immer teurer. Im November sind die Preise so stark gestiegen wie seit 1970 nicht mehr. Sie legten im Vergleich zum Vorjahresmonat um 14,4 Prozent zu, wie das Statistische Bundesamt mitteilte. Ein stärkerer Anstieg wurde den Angaben zufolge zuletzt im August 1970 mit 17,0 Prozent gegenüber dem Vorjahresmonat gemessen. Hauptgrund war die starke Verteuerung von Baumaterialien wie Holz, Stahl und Dämmstoffen. Besonders stark gestiegen sind Zimmer- und Holzbauarbeiten, deren Preise wegen der erhöhten Nachfrage nach Bauholz im In- und Ausland um 38,9 Prozent in die Höhe schossen. Und in der Zukunft dürfte es kaum besser werden. Zwar will die Bundesregierung, dass mehr und günstiger Wohnraum geschaffen wird. Gleichzeitig könnten aber die geplanten Auflagen für den Klimaschutz die Preise weiter hoch treiben. Die mögliche Solardachpflicht auch auf Wohnhäusern sorgt schon jetzt für Streit in der Ampel-Koalition.

10 Jahre Rechtsextremisten-Datei - Hat's was gebracht?

Heute vor 10 Jahren hat die damalige schwarz-gelbe Bundesregierung die sogenannte Rechtsextremismus-Datei beschlossen – umgangssprachlich oftmals auch als Neonazi-Datei bezeichnet. Dies geschah in Folge der schweren Ermittlungspannen und -versäumnisse rund um die NSU-Mordserie. Denn wie damals deutlich wurde, mangelte es an einem Austausch der Daten und Erkenntnisse, die über gewaltbereite Rechtsextremisten in Deutschland vorlagen. Sprich: die Behörden z.B. in Bayern wussten nichts von Gewalttätern der Neonazi-Szene, die ihre Kollegen z.B. in Sachsen durchaus kannten und umgekehrt. Durch die neue Datei wurde es nun möglich, dass das Bundeskriminalamt, die Bundespolizei, das Bundesamt für Verfassungsschutz, der Militärische Abschirmdienst MAD und die 16 Landeskriminalämter und Landesämter für Verfassungsschutz alle den gleichen Kenntnisstand haben.

Wir sprechen mit Prof. Hajo Funke, Politikwissenschaftler

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