Aktuell
Themen u.a.: Ukrainische Geflüchtete und der deutsche Arbeitsmarkt, Bundeskanzler Scholz im ZDF-Interview
Sendetermine

Die Sendung: Hintergründe, Analysen und Meinungen zum aktuellen Geschehen in Hessen, Deutschland und der Welt
Das Thema: Mehr als nur Sprachbarrieren – Ukrainer und der deutsche Arbeitsmarkt
Etwa 390 000 Menschen (Stand 29.04) sind seit dem 24. Februar, dem Tag des russischen Überfalls, aus der Ukraine nach Deutschland gekommen. Das ist die offizielle Zahl, in Wirklichkeit dürften es noch viel mehr sein. Das Bundesinnenministerium hat Ende März erhoben, dass es sich zu 84 Prozent um Frauen handelt, von denen mehr als die Hälfte mit Kindern geflohen ist. Die Flüchtlinge sind demnach gut ausgebildet, etwa drei Viertel haben ein abgeschlossenes Studium, mehr als 90 Prozent zumindest Abitur. Doch für diese Frauen ist vor allem Kinderbetreuung wesentlich, um einen Arbeitsplatz zu finden. Erleichtern könnte die Integration in den Arbeitsmarkt eine neuartige geographische Zuordnung der Geflüchteten. Das Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung (IAB) hat, basierend auf den Erkenntnissen nach 2015, einen Vorschlag erarbeitet, wie die Neuankömmlinge besser auf Länder und Kommunen verteilt werden könnten. Bisher geschieht das nach dem „Königsteiner Schlüssel“, der sich vor allem nach der Bevölkerungsdichte richtet, also: Länder mit vielen Einwohnern müssen auch mehr Flüchtlinge aufnehmen. Dem IAB zufolge könnte die Integration deutlich verbessert werden, wenn stattdessen Wirtschaftskraft und Verfügbarkeit von Kinderbetreuung ausschlaggebend wären.
Wir sprechen u.a. mit Prof. Herbert Brücker, Leiter des Forschungsbereichs „Migration, Integration und internationale Arbeitsmarktforschung“ am Institut für Arbeitsmarkt und Berufsforschung