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Themen u.a.: 1 Jahr nach Moria, Prozessauftakt Anschläge in Paris 2015
Sendetermine

Die Sendung: Hintergründe, Analysen und Meinungen zum aktuellen Geschehen in Hessen, Deutschland und der Welt
Das Thema: Katastrophe ohne Folgen? – 1 Jahr nach dem Brand von Moria
Es sollte der Startpunkt für ein neues Leben werden, für viele wurde es aber die Hölle auf Erden: das Flüchtlingslager Moria auf Lesbos. Das Camp auf der griechischen Insel war das größte in ganz Europa. Heute vor einem Jahr ist es niedergebrannt. Junge afghanische Flüchtlinge sollen das Feuer gelegt haben. Moria war berüchtigt für die katastrophalen Zustände: die Menschen haben in zusammengenagelten Bretterhütten gehaust oder haben sich unter Plastik-Planen verkrochen. Es gab nicht genug Toiletten und zu wenig zu essen. Kriminalität und Gewalt waren an der Tagesordnung. Außerdem war es völlig überfüllt. Zeitweise lebten dort aber über 20.000. Trotzdem machen sich immer noch hunderttausende jeden Tag auf den gefährlichen Weg gen Westen. Auch die prekäre Lage in Afghanistan wird das Problem verschärfen.
Wir sprechen mit:
Chris Melzer, Sprecher des UN-Flüchtlingshilfswerk UNHCR in Deutschland
Lara Gruber, Studentin aus Gießen, war kürzliche auf einem Hilfseinsatz im Flüchtlingslager Kara Tepe bei Moria
Prozessauftakt zu den Anschlägen vom 13. November 2015 in Paris
Heute beginnt in Paris ein Jahrhundert-Prozess. Es geht um die Anschläge vom 13. November 2015. Terror am Stade de France, in Bars und Restaurants, vor allem aber im Konzertsaal Bataclan. Die Bilanz: über 130 Tote, Hunderte Verletzte, Tausende mit seelischem Trauma. Zu den Attentaten bekannte sich der sogenannte Islamische Staat. Angeklagt sind nun 20 mutmaßliche Komplizen und Hintermänner, darunter der einzige überlebende Attentäter. Fast 1800 Personen treten als Nebenkläger auf, Überlebende der Anschläge und Angehörige der Opfer. Ein eigener Saal wurde nur für diesen historischen Prozess im Pariser Justiz-Palast gebaut. Der Prozess wird gefilmt, er soll als Dokument der Zeitgeschichte in die französischen Nationalarchive gegeben und später auch veröffentlicht werden. Ein Urteil wird frühestens Ende Mai 2022 erwartet.