Schon in der Steinzeit gab es Babyfläschchen, damit sich auch andere Menschen als die Mutter um einen Säugling kümmern konnten. Und die menschliche Evolution hängt offenbar nicht nur stark mit den Schimpansen zusammen, sondern auch mit den kleinen Weißbüscheläffchen, bei denen sich jedes erwachsene Tier aufopferungsvoll um die Jungtiere der Gruppe kümmert. Der Mensch, das zeigt die Forschung immer deutlicher, ist ein so genannter „Social Breeder“: er hat schon immer seine Kinder gemeinsam großgezogen - weil es nur so möglich war. Was hat das mit sinkenden Geburtenraten und ausgebrannte Eltern zu tun? Und was können wir aus den wissenschaftlichen Erkenntnissen für heute lernen? Das analysiert die Autorin und Filmemacherin Anja Krug-Metzinger in ihrem aktuellen Buch „Gemeinsam statt einsam - Die Weisheit der Urzeitmütter“ (Berlin Verlag). Sie stellt fest: Wir stehen am Beginn einer kulturellen Evolution. Und eine Mutter mit drei Kindern gibt Einblick, wie sich das in ihrem Alltag im Mehrgenerationen-Wohnprojekt Agora eG in Darmstadt bemerkbar macht. Von Tanja Küchle