Der Selbstoptimierungswahn ist nicht zu stoppen. Instagram und TikTok sind voll von Daily Morning Routines, Muskelaufbau- und Fettabbau-Programmen, Supplements, Fitness-Trackern, Apps, die dich ans richtige Atmen erinnern - einfach nur (Über)Leben, das geht nicht mehr. Irgendwer weiß, was dir fehlt und was du tun musst, um ein noch besserer Mensch zu werden. Und natürlich sind wir uns alle einig, dass das eigentlich total ih baba ist! Denn wer will schon als Sklave der kapitalistischen Verwertungslogik einem unerreichbaren Ideal seiner Selbst hinterherhecheln?! Ständig auf Healthtrackern eruieren müssen, ob er oder sie heute schon genug geleistet hat?! Und überhaupt: Was für eine egoistische Kackscheiße ist das bitte, so viel Zeit und Geld zu investieren, die man auch in gemeinnütze/altruistische Richtungen lenken könnte?! Was aber, wenn der schlechte Ruf des Selbstoptimierens völliger Quatsch ist. Denn: Das Streben nach Mehr (Schönheit, Geld, Ansehen, Gesundheit, langes Leben, Erfolg, ...) wohnt uns Menschen schließlich inne. War ziemlich sicher für unsere Evolution zum intelligentesten Wesen auf der Erde recht förderlich. Eine Welt ohne Selbstoptimieren wäre schrecklich! Und mehr noch: Nur durch mehr Selbstoptimierung schaffen wir mehr Diversität! Und nur durch mehr Selbstoptimierung können wir im Kollektiv [sic!] die Probleme lösen vor denen wir aktuell stehen.

Autor: Redaktion Studio Komplex

Quelle: © Hessischer Rundfunk

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