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Geheimtreffen am Goldfischteich – Erinnerung an die von den Nazis verfolgten Zeugen Jehovas
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Die christliche Gemeinschaft der Zeugen Jehovas wurde von Anfang an im Nationalsozialismus verfolgt und als erste Religionsgemeinschaft verboten. Sie leisteten entschieden Widerstand gegen das NS-Regime.
Die Zeugen Jehovas halfen anderen bedrängten Menschen, zum Beispiel Jüdinnen und Juden. Sie verweigerten den Hitler-Gruß, die Aufnahme in staatliche Organisationen und den Kriegsdienst. Von Beginn an verfolgt im Nationalsozialismus, waren es die Zeugen Jehovas, die als erste Religionsgemeinschaft verboten wurden. Mehr als die Hälfte der rund 25.000 Zeugen Jehovas wurde verfolgt, mehr als 4.000 in Konzentrationslager gesperrt – im Deutschen Reich wie in von Deutschland besetzten Ländern – und mehr als 1.700 ermordet.
2023 beschloss der Bundestag, ein Mahnmal zu errichten für die durch Hitlers Regime verfolgten und ermordeten Zeugen Jehovas. Eine Gedenkskulptur mit Informationstafeln an historischer Stelle im Berliner Tiergarten soll über das Schicksal dieser wohl Opfergruppe informieren. Am Goldfischteich im Berliner Tiergarten kamen damals Angehörige der Zeugen Jehovas zu geheimen Treffen zusammen. Das Kunstwerk am Goldfischteich soll die Standhaftigkeit der verfolgten Zeugen damals verkörpern.
Igal Avidan besuchte in München zusammen mit einem Zeugen Jehovas Orte der Verfolgung und begegnete Zeugen in ihrem Gotteshaus, dem sogenannten "Königreichssaal". In Berlin besuchte er zusammen mit dem bildenden Künstler, der das Mahnmal entwirft, den Standort im Tiergarten. Er sprach mit Historikern und mit Vertretern der Religionsgemeinschaft und der hessischen Arnold-Liebster-Stiftung. Diese wurde von zwei Überlebenden der NS-Verfolgung gegründet, um die Erinnerung an diese Opfer wachzuhalten und setzt sich zusammen mit der Stiftung Denkmal für das neue Mahnmal ein.