Von der Uni an die Kirchenspitze: Seit gut 100 Tagen ist Christiane Tietz die neue Kirchenpräsidentin der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN). Davor war sie Professorin für Systematische Theologie in Zürich, aber schon immer in der hessischen Kirche verwurzelt und engagiert.

Ihr Start ins neue Amt fällt jedoch in eine Zeit vielfältiger Krisen, in denen auch die Kirchen nach einer neuen Rolle suchen müssen. Dabei ist die Position der Kirchen selbst bedroht. Aktuelle Zahlen zeigen, dass der massive Verlust an Mitgliedern nahezu unvermindert anhält. Dazu kommt ein neues Phänomen: Die Zahl der Taufen ist eingebrochen. Offenbar sehen viele junge Familien keinen Grund mehr, ihre Kinder taufen zu lassen. Die Folge eines massiven Traditionsabbruchs? Schon mehren sich die Stimmen, die Kirche und Glauben ins Private abdrängen wollen, weil nur noch weniger als die Hälfte aller Deutschen Mitglied einer Kirche ist. Wie will Christiane Tietz in dieser Situation Akzente setzen? Was schwebt ihr vor für die Zukunft ihrer Kirche?

Ein Beitrag von Lothar Bauerochse.

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