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Das Thema: Kein Grund zum Feiern - 10 Jahre Rechtsanspruch auf Kitaplätze

Am 1. August 2013 - also heute vor genau 10 Jahren - trat der Rechtsanspruch auf einen Kita-Platz für die Unter-3-Jährigen in Kraft. Damals hieß die Bundesfamilienministerin noch Kristina Schröder (CDU). Ziel war es, beiden Elternteilen, vor allem aber den Frauen und Alleinerziehenden, die Vereinbarkeit von Beruf und Familie besser zu ermöglichen. Aber schon damals gab es erhebliche Zweifel bei Städten und Gemeinden, ob sie den Eltern genügend Plätze anbieten können. Das ist bis heute so geblieben - auch wenn sich die "Betreuungslücke" etwas geschlossen hat, fehlen bundesweit nach neuesten Zahlen des Instiuts für Wirtschaft (IW) (Dezember 2022) 266.000 Plätze für die Kleinkinder.

Immerhin: 2019 waren es noch 360.000. Von den schon damals empfohlenen 3 Kindern auf eine/n Erzieher*in (Bertelsmann Stiftung) ist man Lichtjahre entfernt. Die Stiftung rechnet sogar mit bis zu 384. 000 fehlenden Plätzen in diesem Jahr. Wegen des Fachkäftemangels sei man nur noch eine "Verwahranstalt" für die Kinder, beklagen viele Kita-Leiter*innen. Das heißt, die Qualität der Förderung, die frühkindliche Erziehung kommt unter die Räder. Die Folge: laut Statistischem Bundesamt bleiben aktuell 60 Prozent der Mütter mit Kleinkindern zuhause.

Wir fragen, warum der Rechtsanspruch auch 10 Jahre später nicht durchsetzbar ist, welche Maßnahmen das Land Hessen ergriffen hat, um den Mangel abuzustellen, wie die Kita-Lage quer durch Hessen ist, wie Eltern ihre verzweifelte Suche erleben und welche Ideen einige Kommunen entwickelt haben, um die Kinder doch noch irgendwie unterzubringen.

Wir sprechen u.a. mit:
Anette Stein, Direktorin Bildung und Next Generation bei der Bertelsmann Stiftung

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