“Nieder mit Frankreich”, “Es lebe Putin”, solche Rufe sind zu hören auf den Demonstrationen in Niger, die den Militärputsch befürworten. Da hat sich viel Ärger und Frust angestaut in einem der ärmsten Länder der Welt. Es ist ein klarer Bruch mit der Kolonialmacht Frankreich, die noch heute wirtschaftlich großen Einfluss hat. Es ist auch eine politische Absage an den gesamten Westen. Dabei braucht man den Niger, um Flucht und Migration einzudämmen und auch um den Abzug der Bundeswehr aus Mali zu organisieren. Das Versprechen, den Terror im Land, und in der Sahelzone insgesamt zu besiegen, konnten UN-Mission und französische Armee auch nicht einlösen. Einer der Nutznießer: Russland und die Wagnertruppe. Wohin steuert das Land Niger? In welchem größeren Zusammenhang steht dieser Putsch? Welche Fragen müssen sich europäische Regierungen gefallen lassen? Und was bedeutet dieser Putsch ganz praktisch für Deutschland? Wir sprechen darüber u.a. mit der Afrika-Expertin und Politologin Antonia Witt vom Leibniz-Institut Hessische Stiftung Friedens- und Konfliktforschung, mit Gregor Robak-Werth von der “Aktion gegen den Hunger”, mit Ulf Laessing von der Konrad-Adenauer-Stiftung, zuständig für die Sahelzone, und mit dem Historiker und Afrikawissenschaftler Andreas Becker.

Autor: hr-iNFO

Quelle: © Hessischer Rundfunk

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