Wann nehmen wir uns eigentlich mal unser Herz zu Herzen? Es trägt uns stetig und ohne Pause durch unser Leben, Tag für Tag, meist unbemerkt. Es schlägt und schlägt und schlägt. Es sei denn, es ist krank. Dann kann es uns auch den Tod bringen. Herzerkrankungen gehören noch immer zu den häufigsten Todesursachen. In vielen Kulturen und Religionen gilt das Herz als die größte Kostbarkeit, die der Mensch besitzt. Kein Wunder und Grund genug, das Herz nicht immer nur auf der Zunge zu tragen, es in Lied und Literatur als Symbol für Liebe und Freude, aber auch für Leid und Schmerz zu besingen, sondern es zur echten Herzensangelegenheit zu machen. Viel mehr als bisher gedacht, ist dieser starke Muskel in unserem Innern selbst abhängig von unserer Gefühlswelt. Plötzliche emotionale Ereignisse können ihn gehörig aus dem Takt bringen und dieser Zusammenhang funktioniert bei Frauen und Männern erstaunlich unterschiedlich. Wie bringen wir Herz und Seele besser zusammen? Über Herz und Seele sprechen wir mit der Herzchirurgin und Gendermedizinerin Prof. Sandra Eifert, Mitautorin des Buches “Herzsprechstunde”, dem Direktor des Lübecker Herzzentrums Prof. Ingo Eitel, Experte für das Takotsubo-Syndrom (Broken-Heart-Syndrom), und dem Literaturwissenschaftler Prof. Jochen Hörisch. Podcast-Tipp: Was bedeutet es, mit einem kranken Herz zu leben? Die Autorin Katja Lewina braucht seit zwei Jahren einen Defibrillator - sie ist unheilbar und chronisch krank. Kurz nachdem ihr 7jähriger Sohn gestorben ist, wurde bei ihr eine unheilbare Herzkrankheit diagnostiziert. Sie konnte die Trauer kaum bewältigen, als sie schon um ihr eigenes Leben kämpfen musste. Die Autorin diverser Bücher über Beziehungen und Sexualität wurde mit 36 Jahren heftig und plötzlich mit Tod und Krankheit konfrontiert. Im Podcast „The End“ von radioeins hören Sie ein Gespräch mit ihr über Schuldgefühle und Trauer, über Offenheit und Beziehungen und darüber, wie man mit Mitte 30 das Leben einer alten, herzkranken Frau erlebt. Katja Lewina hat erfahren, wie wichtig es ist, bei all dem nicht verrückt zu werden. Ihr Schlüssel zum Weiterleben war „alles anzunehmen, egal was einem geschieht, nicht zu hadern und sich in diesen Strom zu schmeißen“. Hier geht’s zum Podcast: https://www.ardaudiothek.de/episode/the-end/36-katja-lewina-das-leben-zerbroeselte-in-meinen-haenden/radioeins/12662129/

Autor: hr-iNFO

Quelle: © Hessischer Rundfunk

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