Seit bald einem Jahr herrscht Krieg im Sudan, vor allem in der Hauptstadt Khartoum. Ärzte ohne Grenzen sprechen von einem der “aktuell verheerendsten urbanen Kriege”. Rivalisierende Fraktionen des Militärs kämpfen gegeneinander. Die sudanesischen Streitkräfte gegen die Rapid Support Forces. Tausende Menschen sind gestorben und über sechs Millionen auf der Flucht. Die Hälfte davon Kinder. Ihnen droht eine große Hungerkrise. Unsere Außenministerin Annalena Baerbock hat Flüchtlinge im Südsudan besucht. Sie beklagte, dass der Krieg im Sudan aus unserer Öffentlichkeit weitgehend verschwunden sei. Unser Hauptstadtkorrespondent Georg Schwarte hat sie begleitet und unsere Auslandskorrespondentin Anna Osius berichtet aus den Flüchtlingslagern in den Nachbarländern des Sudans. Die UN flehen verzweifelt um mehr internationale Hilfen. Sie und andere Hilfsorganisationen haben das Land aber verlassen. Was geht uns dieser Krieg im Sudan an? Droht eine größere Flüchtlingsbewegung nach Europa und wie kann unsere Außenpolitik diesen Krieg stoppen? Wir sprechen mit dem Politikwissenschaftler Gerrit Kurz von der Stiftung Wissenschaft und Politik und dem ehemaligen UN-Sonderbeauftragten für den Sudan Volker Perthes. Podcast-Tipp: Kulturfragen - Deutschlandfunk Der Publizist Navid Kermani hat den Sudan bereist. Er berichtet vom Leid der Menschen im Krieg und deren Wunsch nach Hilfe. Der Westen könne sich Untätigkeit nicht leisten, sagt er. Der Konflikt werde Europa in Form von Flüchtlingen erreichen. https://www.ardaudiothek.de/episode/kulturfragen-deutschlandfunk/sudan-publizist-kermani-der-westen-ignoriert-diesen-krieg/deutschlandfunk/13127413/

Autor: hr.iNFO

Quelle: © Hessischer Rundfunk

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