kinderschutz

Vor 70 Jahren wurde der Kinderschutzbund gegründet. Ein großes Jubiläum für einen Verband, der sich das Wohl der Kinder zur Aufgabe gemacht hat. Das Leitbild: die Rechte der Kinder stärken, Chancengleichheit schaffen, individuelle Förderung und ein gewaltfreies Aufwachsen. Neben dem Bundesverband gibt es auch Landes- bzw. Ortsverbände – einen davon in Fulda.

Einen sicheren Betreuungsplatz, um nach der Schule nicht allein zu Hause zu sein. Den hat der 8-jährige Bjarne schon seit der 1. Klasse, weil seine Eltern arbeiten und ihn nach dem Unterricht nicht gleich abholen können. In der Adolf-von-Dalberg-Schule im Herzen Fuldas ist der 8-Jährige gut aufgehoben, findet er. Das beste: Mittagessen inklusive.

Angefangen hat alles ganz klein

Dass die Grundschule überhaupt ein solch großes und gut ausgearbeitetes Betreuungskonzept hat, liegt auch am Kinderschutzbund. Denn der Ortsverband Fulda hatte vor rund 20 Jahren einen Mittagstreff eingerichtet. Ein Auffangbecken für alle Kinder, die nach der Schule betreut werden mussten, sagt die erste Vorsitzende Ulrike Westphal-Geiger. Und daraus ist immer mehr entstanden: “Am Anfang waren es nur Kinder aus der Adolf-von-Dalberg-Schule, dann wurde die Schule umgebaut und es gab mehr Möglichkeiten für ein Betreuungsangebot. Und dann sind wir mit eingestiegen - als Kooperationspartner.“ Bedeutet: Betreuung nach dem Unterricht. Und hier kommen die Ehrenamtlichen ins Spiel.

Das wichtigste: die Ehrenamtlichen

Eine von ihnen ist Notburga Gössmann. Sie ist ehemalige Schulleiterin und engagiert sich in der Hausaufgabenbetreuung. Eine wichtige Aufgabe: “Es sind in der Regel Kinder aus Familien, wo die Eltern die schulische Unterstützung, die wir immer noch in unserem Land von den Elternhäusern erwarten, nicht leisten können. Und ich mache mit diesen Kindern Hausaufgaben. Natürlich gibt es auch manchmal andere Themen zu besprechen.“

Die schulische Begleitung - nur eine Säule, erklärt die Vorsitzende des Ortsverbandes Ulrike Westphal-Geiger. Viele unterschiedliche Projekte hat sie in den letzten Jahren mit ihrem Team ins Leben gerufen, aber auch Kooperationspartner gefunden und Netzwerke ausgebaut.

Die Nummer gegen Kummer

Auch Harald Frühauf ist einer der Ehrenamtlichen, die sich in Fulda engagieren. Der ehemalige Schulleiter übernimmt Telefondienste am Kinder- und Jugendtelefon. Die Nummer gegen Kummer ist eine weitere wichtige Säule der Arbeit des Kinderschutzbundes. Für Harald Frühauf sei es immer wieder spannend, weil man nie wisse, was auf einen zukommt: "Vorwiegend geht es um familiäre Probleme. Liebe, Sexualität, Aufklärung, Missbrauch in der Familie." Es gebe aber auch jede Menge ernste Themen. So würden sich auch Jugendliche melden, die mit dem Gedanken spielen, Selbstmord zu begehen.

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„Wer als Ehrenamtlicher Lust hat, der meldet sich bei uns. Wir finden immer irgendetwas. “ Vorsitzende Ulrike Westphal-Geiger Vorsitzende Ulrike Westphal-Geiger
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Jetzt im dunklen Herbst, aber auch wenn es Zeugnisse gibt, klingelt das Telefon häufiger. Deshalb sei der Kinderschutzbund immer auf Verstärkung angewiesen.

Hilfe ist erwünscht

Die erste Vorsitzende Ulrike Westphal-Geiger freut sich über jeden Anfrage: “Wer als Ehrenamtlicher Lust hat, der meldet sich bei uns und dann treffen wir uns. Und dann sagen wir, was wir anbieten und fragen, wozu das Gegenüber Lust hat. Wir finden immer irgendetwas.“

Starke Familien wollen sie formen, damit daraus starke Kinder entstehen. Denn die sind die Zukunft. 

 

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