Eine Person macht eine Heizung an. (dpa)

Das geplante Heizungsgesetz sorgt für neuen Ärger innerhalb der Regierungskoalition. Eigentlich sollte es schon nächstes Jahr in Kraft treten, doch das könnte nun eng werden. Aber was steht eigentlich drin im aktuellen Entwurf? Und was käme damit auf die Verbraucher zu?

Viele Mieter und Hausbesitzer stellen sich zur Zeit vermutlich diese Fragen: Wie soll die Wärmewende im Heizungskeller funktionieren? Wie teuer wird das Ganze? Welche Anforderungen muss ich erfüllen? Das sogenannte Heizungsgesetz wurde bereits vom Kabinett beschlossen.

Bei der Vorstellung des Beschlusses versuchte Bundesbauministerin Klara Geywitz alle Befürchtungen zu zerstreuen. "Es wird nicht dazu führen, dass jemand ohne Heizung dasitzt und es wird auch nicht dazu führen, dass Menschen gezwungen sind, ihr Haus zu verkaufen, weil sie sich nicht an die Anforderungen dieses Gesetzes halten können."

30 Prozent Förderung für umweltfreundliche Heizungen

Ab dem nächsten Jahr dürfen keine reinen Öl- oder Gasheizungen mehr neu eingebaut werden, so der aktuelle Stand des Kabinettsbeschlusses. Mindestens 65 Prozent der Heizleistung müssen demnach in Zukunft aus erneuerbaren Energien kommen. Bestehende Heizungen können aber weiterlaufen.

Den Einbau neuer, umweltfreundlicher Anlagen werde die Bundesregierung mit einem milliardenschweren Förderprogramm unterstützen, unabhängig von der Funktionsweise der Heizung, sagt Geywitz: "Das heißt, sie kriegen die 30 Prozent, egal welche Heizungstechnik Sie sich auswählen. Ob sie eine Wärmepumpe haben wollen, Solarthermie,  Wasserstoffheizung oder aber eine Holzpelletheizung."

Günstige Kredite

Das bestätigt auch Gerhard Holzapfel, Vorstandsmitglied beim Verband der Gebäudeenergieberater im Handwerk (GIH): "Zusätzlich gibt es entsprechend 50 Prozent für die Baubegleitung, also für den Gebäudeenergieberater. Und es gibt bis zu 80 Prozent Förderung auf die Sanierungsfahrpläne, also die Berechnungen des Enbergieberaters, der das vorher alles ausrechnet: Was brauche ich bei welchem Sanierungsschritt an Heizwärmebelastung und wie komme ich optimalerweise auf die 65 Prozent?"

Für Hausbesitzer, die befürchten, sich einen Umbau nicht leisten zu können, gibt es zum Beispiel günstige Kredite, sagt Gerhard Holzapfel: "Die KfW bietet im Moment Energieeffizienzkredite an. Das heißt, wenn Sie einen bestimmten Sanierungsgrad erreichen, kriegen Sie einen entsprechenden Kredit von der KfW. Das heißt, die Bank reicht den KfW-Kredit durch und Sie gehen zu ihrer Hausbank und rufen den dort ab, nachdem Sie eine entsprechende Beratung durch Ihren Energieberater hatten."

"Umbau rentiert sich definitiv"

Bleibt aber noch die Frage: Rentiert sich denn der Umbau auf eine Heizung, die mit erneuerbaren Energien betrieben wird überhaupt auf die Jahre gerechnet? Gerhard Holzapfel vom GIH hat darauf eine klare Antwort: "Es rentiert sich definitiv ein Umbau auf die Jahre, weil Sie eben bei manchen Gebäuden die Energie um 90 Prozent reduzieren können. Selbst wenn ich das Doppelte ausgebe für eine Wärmepumpe wie für einen fossilen Heizträger - meistens ist es so, dass schon nach 10 Jahren der Break-Even-Punkt erreicht ist."

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