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Das Thema: Kampfansage an den Westen? Die neue Macht der ehemaligen Schwellenländer

Die BRICS-Staaten, das sind Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika, treffen sich ab heute in Johannesburg zu ihrem Gipfel. Insgesamt nehmen 34 Staaten und weitere Vertreter internationaler Organisationen an dem Gipfel teil. Er steht unter dem Motto: "BRICS und Afrika: Partnerschaft für wechselseitig beschleunigtes Wachstum, nachhaltige Entwicklung und inklusiven Multilateralismus" .

Laut dem Internationalen Währungsfonds haben die BRICS-Länder, gemessen an der Kaufkraftparität, einen größeren Anteil an der globalen Wirtschaftstätigkeit als die G7-Staaten. Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika zusammen vereinen circa 42% der Weltbevölkerung und fast 30% des Weltterritoriums, etwa 27% des weltweiten BIP und rund 20% des internationalen Handels auf sich.

Zunehmend verstehen sich die BRICS-Staaten als Block gegen den Westen. So wächst diese Gruppe immer weiter an, 23 Länder haben Anträge auf Mitgliedschaft gestellt: aus Lateinamerika Argentinien, Bolivien, Honduras, Kuba und Venezuela. China möchte gerne Indonesien und Saudi-Arabien schnell in die BRICS aufnehmen. Doch Indien und Brasilien sträuben sich laut einem Bericht dagegen. Beitreten wollen auch Iran, Algerien, Ägypten und die Vereinigten Arabischen Emirate.

Neben der Aufnahme neuer Mitgliedsstaaten steht die Absicht auf der Tagesordnung, bald mit einer eigenen Weltwährung zu versuchen, eine „Entdollarisierung“ voranzutreiben und den globalisierten Finanzmarkt grundlegend zu ändern. Es soll eine goldgedeckte Währung sein. Experten geben unterschiedliche Einschätzungen dazu, ob eine solche Währung Erfolg haben könnte und welchen Einfluss das auf das bestehende Währungssystem hätte.

Wir sprechen u.a. mit:
Dr. Julia Gurol-Haller, Politikwissenschaftlerin mit dem Schwerpunkt Internationale Beziehungen an der Uni Freiburg

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