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Das Thema: Weltmacht gegen Whistleblower: Assange vor Gericht

Die einen sehen in ihm einen Spion, Verräter und Staatsfeind. Die anderen bezeichnen ihn als Freiheitskämpfer, Aktivist und investigativen Journalist: Julian Assange, der Gründer der Enthüllungsplattform WikiLeaks. WikiLeaks hatte sich zum Ziel gesetzt, geheim gehaltene Dokumente allgemein verfügbar zu machen, sofern sie unethisches Verhalten von Regierungen, Unternehmen oder militärischen Einrichtungen betreffen und somit von öffentlichem Interesse sind. Doch Wikileaks hat sich mit der Weltmacht Nr. 1, den USA, angelegt, indem es Akten aus dem US-Gefangenenlager Guantanamo, diplomatische E-Mails und Beweise für Kriegsverbrechen der US-Armee im Irak publizierte. Seitdem haben die USA Assange als Staatsfeind deklariert und wollen ihn nun vor Gericht stellen. Das Auslieferungsverfahren von Großbritannien in die USA dauert seit mehreren Jahren an und wird in der Öffentlichkeit kontrovers diskutiert. Heute und morgen verhandelt das Oberste Gericht Großbritanniens, der Londoner High Court, über den Einspruch Julian Assanges gegen seine Auslieferung in die USA, wo ihm eine Verurteilung zu 175 Jahren Haft erwartet. Auch in Deutschland gibt es massiven Protest gegen die Repressionen gegen Assange: Investigativ-Journalist Günter Wallraff hatte im September vergangenen Jahres einen Offenen Brief an Bundesaußenministerin Baerbock geschreiben - unterzeichnet von 500 Prominenten aus Politik, Gesellschaft und Kultur - in dem Baerbock aufgefordert wird, sich für die Freilassung Assanges einzusetzen.

Wir sprechen mit:
Günter Wallraff,
Investigativ-Journalist
Christian Mihr, stellvertr. General-sekretär Amnesty International Deutschland

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