Am 29. Oktober 1923 geht’s los mit einem regelmäßigen Unterhaltungsprogramm im deutschen Radio. Das Berliner Voxhaus sendet als erstes das Andantino des Komponisten Fritz Kreisler. Schon das ganze Jahr über ist jede Menge Musik, zwischen Unterhaltung, Politik und Gesellschaft: In Wien vollendet Arnold Schönberg seine ersten Zwölftonwerke, in Paris schockiert Igor Strawinsky die Avantgarde mit seinem neoklassizistischen Bläseroktett, und in Budapest setzt Béla Bartók mit seiner Tanz-Suite ein musikalisches Zeichen gegen den Nationalismus. In den USA machen afroamerikanische Blues- und Jazz-Größen wie Bessie Smith oder Louis Armstrong im Rahmen der sogenannten "Race Records" ihre ersten Schallplattenaufnahmen, und ganz Deutschland liebt Schlager wie „Ausgerechnet Bananen“. Dagmar Fulle spricht mit dem Musikhistoriker Tobias Bleek über sein neues Buch „Im Taumel der Zwanziger - 1923: Musik in einem Jahr der Extreme“. Eine Zeitreise zu den Anfängen der Musik im Radio zum Start der ARD-Jubiläumswochen.

Autor: Dagmar Fulle

Quelle: © Hessischer Rundfunk

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