„Niemand will ein Held sein - das wird dir aufgezwungen. Ich fühle mich nicht als Held, sondern als arbeitender Schriftsteller.“ Das sagt der britisch-indische Autor Salman Rushdie, der an diesem Sonntag den Friedenspreis des deutschen Buchhandels erhält. Rushdies Leben wurde zu einem großen Teil bestimmt von der Fatwa, dem Todesurteil gegen ihn, das der iranische Ayatollah Khomeini 1989 aussprach. Angeblich hatte Rushdie in seinem Roman „Die satanischen Verse“ den Islam und den Propheten Mohammed beleidigt. Der Mordaufruf führte mehr als dreißig Jahre später zu einem Attentat auf Salman Rushdie, das er im August vergangenen Jahres nur knapp überlebte. Aus Anlass der Friedenspreisverleihung hat Katja Deiß in New York ein langes Interview mit Salman Rushdie geführt - für titel, thesen, temperamente in der ARD und für das arte-Kulturmagazin Twist. Entstanden ist ein bewegendes Gespräch über das Wunder des Lesens, die Rolle des Autors, über Lüge, Wahrheit und Fiktion - und über das Heldentum wider Willen in Zeiten des zurückkehrenden Faschismus. (Foto: imago)

Autor: Christoph Scheffer

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