Die Kommunen klagen seit langem, dass sie bei der Unterbringung und Versorgung der Flüchtlinge an ihre Grenzen stoßen. Beim Flüchtlingsgipfel heute im Kanzleramt wollen sie einen "Neustart in der Migrationspolitik" einleiten. Soll heißen: Sie wollen mehr Geld vom Bund. Der hält sich dazu bisher aber bedeckt - und zeigt mit dem Finger auf die Länder, die das Geld auch weiterleiten müssten. Gleichzeitig tobt die allgemeine Flüchtlings-Debatte: Es steht eine Reform des EU-Asylsystems an, mit Registrierung, Identifizierung und womöglich einer Vorprüfung der Aufnahmeaussichten an den EU-Außengrenzen. Außerdem wird gefordert, die Liste sogenannter sicherer Herkunftsländer auszuweiten. Und Tunesien rückt immer mehr in den Fokus. Das Land liegt mittlerweile auf der Hauptroute für Flüchtlinge, um über das Mittelmeer nach Europa zu gelangen, sagt Frontex. Fast 60 Prozent der in Italien ankommenden Migranten bestiegen in Tunesien die Schlepper-Boote. Es gibt Stimmen, die fordern, einen Flüchtlingspakt zu schließen. Wir schauen auf die politische Großwetterlage in Berlin vor den Flüchtlingsgipfel, fragen aber auch, wie die Lage im "Hotspot" Tunesien ist - und erörtern, welche Wege es gibt, die Herausforderungen in den Griff zu bekommen.

Autor: hr-iNFO

Quelle: © Hessischer Rundfunk

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