Symbolbild - Hilfslieferungen für die Ukraine

Der Ukraineverein in Gudensberg im Schwalm-Eder-Kreis hilft seit vielen Jahren den Menschen in der Partnerstadt in der Ukraine. Seit Ausbruch des Krieges ist diese Hilfe besonders wichtig. Auch in den Tagen vor und vor allem nach Weihnachten sind die nordhessischen Helfer aktiv.

Die alte Feuerwache in Gudensberg ist bis unter die Decke voll. Wo früher Löschfahrzeuge und Leiterwagen standen, türmen sich hunderte Kartons auf den Paletten. In den Kartons Spenden für die ukrainische Partnerstadt von Gudensberg, erzählt Simone Mandt vom Gudesberger Partnerschaftsverein: "Die Menschen haben es gerne gebracht, und sie sind von morgens bis abends im Prinzip präsent gewesen. Es wollte gar nicht abreißen, die Hilfbereitschaft von den Leuten."

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„Wir hätten als Spezies gar nicht überlebt, wenn wir nicht auch biologisch auf‘s Helfen prädisponiert wären“

Helfen kann glücklich machen
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Schon seit vielen Jahren unterstützen sie und ihre Mitstreiter die Menschen in Schtschyrez, einer kleinen Stadt in der Nähe von Lemberg. Seit Ausbruch des Krieges vor fast einem Jahr ist diese Hilfe noch viel intensiver geworden. Gerade wird wieder ein Hilfstransport vorbereitet – vor allem warme Kleidung ist in den Kisten: "Wenn man jetzt die letzten Tage draußen war, weiß man, wie man sich anzieht. Und genau das wird halt dort gebraucht, dass man einfach in der Kälte sich irgendwie wärmen kann."

Öfen für Wärme

In einer anderen Ecke der Halle liegt gut ein Dutzend Holz- und Kohleöfen. Hier in Deutschland nutzlos, sind sie für die frierenden Ukrainer überlebenswichtig, erklärt Wolfgang Mandt: "Unsere Freunde in der Ukraine, speziell aus Schtschyrez aber auch aus Brody, haben uns signalisiert, dass sie jetzt Öfen brauchen." Am besten transportierbar für zwei Personen sollen sie sein. Und so haben sich die Gudensberger in den letzten Wochen eben auf die Suche nach alten Öfen gemacht, berichtet Mandt: "Das sind Öfen, die jetzt ausgemustert werden bei uns, aber einen wunderbaren Zweck erfüllen können. Sie können nämlich in der Ukraine für Wärme sorgen."

Und weil Weihnachtszeit ist, haben Simone und Wolfgang Mandt und all die anderen freiwilligen Helfer auch noch Weihnachtspakete gepackt – für die Kinder von Schtschyrez. Sie hoffen auf leuchtende Kinderaugen und sind froh Pakete und Geschenke an die Familien und Kinder überbringen zu können, "damit sie den Kriegsalltag mal vergessen können."

"Lage angespannter als bei Kriegsbeginn"

In diesem Moment kommt Dr. Roswitha Jung auf den Hof gefahren. Im Kofferraum: zwei große Kartons mit warmer Kleidung für den Transport am gleichen Tag. Ob dieser wirklich starten kann, ist noch nicht sicher, sagt Eberhardt Kettlitz. Die Lage an der Grenze zwischen Polen und der Ukraine sei derzeit unübersichtlich. Lange Schlangen auf beiden Seiten - Abfertigungsstopp. Ihr Hoffnung ist, so Kettlitz, dass sie mit Zollpapieren für humanitäre Hilfslieferungen nach UN-Konvention eine schnelle Abfertigung erreichen.

Solche Hindernisse können die Hilfsbereitschaft der Gudensberger nicht stoppen. Zumal Wolfgang Mandt weiß, dass die Freunde in der Ukraine die Hilfe und Unterstützung derzeit dringender benötigen, als je zuvor. Im Moment sei die Situation angespannter, als im Frühjahr bei Kriegsbeginn: "Ihr Optimismus, ihre Siegesgewissheit und das Bewusstsein, dass ganz Europa hinter ihnen steht, dass wir in Gudensberg hinter ihm stehen. Das beflügelt uns ja auch immer wieder."

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