Boris Rhein und Volker Bouffier

Seit dem 31. Mai 2022 ist Boris Rhein hessischer Ministerpräsident und damit Nachfolger von Volker Bouffier. Von der SPD gerade erst als "Ankündigungs-Ministerpräsident" verspottet, will Rhein mit seiner Politik ein Angebot für alle Bürger machen.

Boris Rhein hat in seiner politischen Karriere bereits diverse Ämter durchlaufen. Unter anderem war er bereits Innen- sowie Wissenschaftsminister und zuletzt Landtagspräsident. Aber es gab auch Rückschläge für den 50-jährigen CDU-Politiker. Wie etwa die Niederlage 2012 bei der Oberbürgermeisterwahl in seiner Heimatstadt Frankfurt gegen Peter Feldmann von der SPD. "Man darf nach einer Niederlage nie liegenbleiben", sagt Rhein im Interview mit hr-iNFO. "Man muss immer wieder aufstehen, immer weitermachen“.

Kraft habe er nach dieser für ihn bitteren Niederlage vor allem aus der Familie geschöpft, die stets hinter ihm gestanden habe. Bei seinem Wechsel vom Amt des Innenmininsters in das des Wissenschaftsministers im Jahr 2014 hat er diesen Zuspruch nicht benötigt, denn das sei laut Rhein keine Degradierung gewesen: "Die Wissenschaft, die Forschung, die Kultur und die Hochschulen - das ist die Zukunft dieses Landes. Daher ist dieses Ressorts eines der wichtigsten und auch eines der finanzstärksten. Von daher wird man da auch nicht degradiert."

Rhein für Faesers Chancenbleiberecht

Dass sich Rhein in seiner ersten Regierungserklärung für diverse soziale und ökologische Themen stark gemacht hat, wurde vielerorts - nicht zuletzt bei den politischen Gegnern - mit Verwunderung quittiert. Im Interview mit hr-iNFO bezeichnet sich der hessische Ministerpräsident selbst als "mitfühlenden Konservativen" und erklärt so auch seine politische Agenda. So hätten seine Ankündigungen zum Klimaschutz deshalb eine Priorität, weil „die Bewahrung der Schöpfung pure christdemokratische Politik ist.“

Etwas anders sieht es bei der Innenpolitik aus. Obwohl Rhein die Initiative der Bundesinnenministerin Nancy Faeser von der SPD zum sogenannten Chancenbleiberecht für ursprünglich einmal illegal Zugewanderte unterstützt, habe die Christdemokratie nur offene Arme für diejenigen, die sich zur freiheitlichen Grundordnung hierzulande bekennen. „In Fragen der inneren Sicherheit bin ich nach wie vor ein ganz straffer Konservativer.“

Sendung: hr-iNFO "Das Interview", 8.6.2022, 20:35 Uhr