Wie sind Hessens Kommunen mit öffentlichen Verkehrsmitteln, Breitband und Ärzten versorgt? Wie sieht es aus mit (bezahlbarem) Wohnraum, Kultur und Angeboten für junge Menschen? Das wollten wir von Hessens Bürgermeister*innen wissen. Das Ergebnis zeigt: Nicht nur aufgrund der Corona-Pandemie gibt es ein deutliches Gefälle zwischen ländlichen und urbanen Regionen.
Leben Sie in der Stadt oder auf dem Land? Sie werden eine Antwort für sich parat haben. Die Frage ist aber: Ist sie aus Sicht des Landes Hessen auch richtig? Und wie wird eigentlich entschieden, was Stadt, was Land ist – und was es dazwischen gibt?
Von Frederik von Castell|
Die Recherche
Ruhe, Idylle, Natur … oder doch eher Langeweile, Funklöcher und keine Perspektiven? Das Leben auf dem Land in Hessen ist vielseitig – und bringt einige Herausforderungen mit sich. Und doch sagt eine Mehrzahl der Menschen klar: Wir wollen auf dem Land leben! Höchste Zeit also, einen Blick auf den ländlichen Raum zu werfen. Welche Vorteile gibt es gegenüber immer voller werdenden Ballungsräumen? Wo liegen Probleme? Und welche Lösungsansätze gibt es?
Corona-Zeit ist Homeoffice-Zeit. Das ist zumindest die Erfahrung vieler Bürojobber in Hessens Städten. Dazu braucht es aber am besten schnelles Internet und guten Handy-Empfang. Das ist nicht überall in Hessen garantiert.
Schlecht angebunden, weite Distanzen: Für das Leben auf dem Land haben die meisten ein Auto. Doch geht das auch anders? Könnte man sich dieses Auto nicht auch – wie in Großstädten – mit anderen Menschen teilen? Diesen Versuch startet eine Gemeinde im Wetteraukreis.
Schlechte Busverbindungen, kaum Freizeitangebot: Das Leben auf dem Land ist für Jugendliche oft nicht attraktiv. Dass es auch anders geht, beweisen die Macherinnen und Macher des Festivals "Sound of the forest" im Odenwald.
Leere Schaufenster, abgeklebte Scheiben, heruntergelassene Gitter: Der klassische Einzelhandel kommt in Zeiten des Onlineshoppings an seine Grenzen. Deshalb müssen sich die Kommunen Gedanken machen, wie sie ihre Ortskerne vital halten können. In Homberg/Efze im Schwalm-Eder-Kreis wird das gerade versucht.
In ländlichen Regionen haben es vor allem Hausärzte schwer, Nachfolger zu finden. Das Resultat: Arztpraxen schließen. Wie das auch anders geht, zeigt der Kreis Hersfeld-Rotenburg.