Tafel mit Schrift "Ferien"

Viele Familien mit Kindern in Hessen sind genervt: Denn in diesem Jahr sind die Herbstferien nur eine Woche lang. Dafür gibt es dann drei Wochen Osterferien. Aber warum ist das überhaupt so?

Jaqueline Wendt aus Frankfurt schlendert mit ihrer 9-jährigen Tochter über die Einkaufsmeile Zeil. Sie hat eine klare Meinung in Sachen verkürzte Herbstferien: "Finde ich unmöglich! Und die Osterferien drei Wochen braucht kein Mensch." Und dieser Zwanzigjährige aus Frankfurt hat zwar selbst noch keine Kinder, "aber, ich kann mir vorstellen, dass manche vielleicht in Urlaub fahren wollen und es einfach zu kurz ist eine Woche."

Aber warum sind die Herbstferien in diesem Jahr eigentlich nur eine Woche lang? Das hängt damit zusammen, dass die Sommerferien in Hessen in diesem Jahr besonders spät lagen. Auf hr-Anfrage antwortet das hessische Kultusministerium schriftlich: "Mit dieser Regelung soll vermieden werden, dass im Oktober zwei Wochen Ferien sind, wenn die Schule nach den Sommerferien gerade erst im September wieder begonnen hat."

Osterferien dafür länger

Als Ausgleich sind die Osterferien drei Wochen lang. Denn die Zahl der Ferientage bleibt mit 75 Tagen übers gesamte Schuljahr verteilt natürlich gleich. Mutter Jaqueline Wendt findet die Regelung trotzdem nicht gut: "Mir persönlich fehlt da nichts, aber die Osterferien sind mit 3 Wochen eindeutig zu lang. Da müssen sie zu lang in die Betreuung. Und so waren sie es einfach immer gewöhnt, nochmal 14 Tage im Herbst in die Betreuung zu gehen.

Aber auch im kommenden Schuljahr 2023/24 wird es in Hessen noch einmal genauso aussehen: eine Woche Herbstferien, drei Wochen Osterferien. Grund auch hier wieder: Die Sommerferien liegen sehr spät und dauern bis Anfang September.

Verkürzung soll Ausnahme bleiben

Warum die Sommerferien in den Bundesländern aber so unterschiedlich geregelt sind, erklärt noch einmal das hessische Kultusministerium: "Die Termine der Sommerferien stimmen die Länder in der Kultusministerkonferenz auf mehrere Jahre im Voraus ab. Bei den Sommerferien bilden die Länder regionale Gruppen, damit nicht überall gleichzeitig Ferien sind." Um zum Beispiel Staus auf Autobahnen oder überbuchte Hotels in Ferienregionen zu vermeiden. Jede Gruppe hat deshalb mal früher, mal später Sommerferien. Hessen bildet eine Gruppe mit Rheinland-Pfalz und dem Saarland. Und in diesem und dem folgenden Schuljahr ist eben gerade diese Gruppe spät dran mit den Sommerferien.

Mutter Jaqueline Wendt aus Frankfurt kann das nachvollziehen. Leicht genervt ist sie trotzdem: "Weil ich das eigentlich, wie es in der Vergangenheit war, ganz gut finde." Und auch die 8-jährige Jamur fände längere Herbstferien besser: "Ich hätte auch gesagt, man sollte zwei Wochen Herbstferien haben, weil: Schule ist anstrengend." Ein Trost: Im Schuljahr darauf, also 2024/25, liegen die Sommerferien in Hessen wieder früher. Dann dürften es wohl auch wieder zwei Wochen Herbstferien werden. Denn laut Kultusministerium soll die Verkürzung eine Ausnahme bleiben.

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