Schlagloch und Autos (dpa)

Schlaglöcher können für ganz schön viel Ärger auf den Straßen sorgen. So wie kürzlich auf der A5, als alle Fahrbahnen Richtung Norden wegen einer Reparatur gesperrt waren. Wie groß das Problem auf Hessens Straßen ist und wieso es zunehmend zum Sorgenkind der Kommunen wird: ein Überblick.

Mit orangefarbener Jacke sitzt Michael Briehl hinter dem Lenkrad eines gleichfarbigen Transporters. Seine Augen wandern wachsam über die Straße vor ihm. So ist er im Winter fast täglich in Nordhessen unterwegs, erzählt der Streckenwart der Straßenmeisterei Bad Arolsen. "Ich fahre mit meinen Kollegen die Strecken, das Straßennetz ab. Und damit es keine großen Schäden gibt, müssen wir sie dann auch sofort zumachen."

Schnell-Reparatur mit Bitumen

Er entdeckt ein Loch in der Fahrbahn und hält an. Der erste Griff von Michael Briehl geht zum Besen, mit dem er das Loch ausfegt. Dann hebt er mit einer großen Schaufel eine schwarzkörnige Masse in das Loch. "Das ist Bitumen, das reagiert mit Wasser. Das wird eingebaut und ist dann sofort überfahrbar. Das hält erfahrungsgemäß ein halbes bis dreiviertel Jahr." Bitumen ist also die Lösung für den Winter, wenn die kalten Temperaturen es nicht zulassen, die Löcher mit einer heißen und langlebigeren Masse wie Teer zu verschließen.

"Wasser dringt ein, es friert, dehnt sich aus und es kommt zu Aufbrüchen. Dann ist erst ein kleines Loch da. Und wenn wir es nicht zumachen, wird es immer größer und das wollen wir ja vermeiden", sagt Michael Briehl. Streckenwarte wie er sind gerade in ganz Hessen auf den Bundes-, Landes- und Kreisstraßen unterwegs und spüren Schäden und Schlaglöcher auf.

Zunehmendes Sorgenkind in Kommunen

Auf kommunalen Straßen sind für die Beseitigung der Löcher die Bauämter der Städte und Gemeinden zuständig. Bei denen würden Straßenschäden aber zunehmend zu Sorgenkindern, erklärt der Präsident des Hessischen Städte- und Gemeindebundes Matthias Baaß: "Das Problem ist gegenwärtig, die Firmen zu finden. Oder bei tiefgreifenderen Dingen auch die Ingenieursbüro zu finden. Das hat im letzten halben, dreiviertel Jahr nochmal zugenommen, weil es gerade bei den Ingenieurbüros einen erheblichen Fachkräftemangel gibt." Kein Personal, klamme Kassen und höhere Preise. Das führe schon jetzt dazu, dass manche Kommunen teure Reparaturarbeiten aufschieben, so Baaß. Und je länger man die verschiebt, desto mehr Flickwerk.

"Wir haben jetzt noch keine großen Auswirkungen. Aber das wird sich für die Zukunft aufbauen, dessen bin ich mir sicher", sagt Baaß. Was in dieser Situation jetzt helfen würde: Wenn der Winter mild bleibt. Das würde zumindest die Frostschäden und Schlaglöcher auf den Straßen in Grenzen halten. Und damit Geld und Arbeit sparen.

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