Tisch mit Laptop vor einem Pool

Sommer, Sonne und Temperaturen um die 20 Grad statt grauem Himmel und Nieselregen. Klingt verlockend? Da geht es Ihnen wie vielen Deutschen. Immer mehr Menschen zieht es in diesem Winter in den Süden, um dort zu arbeiten oder einfach zu leben. Aber lässt sich damit tatsächlich etwas sparen? Und was ist sonst zu beachten? Wir beantworten die wichtigsten Fragen.

Kann man wirklich sparen, wenn man im Süden überwintert?

Zumindest ist es möglich, dass man beim Überwintern im Ausland nicht unglaublich viel draufzahlen muss. Aber das hängt von ganz vielen Faktoren ab. Zum Beispiel: Wohne ich in Deutschland zur Miete oder im Eigentum, heize ich mit Gas, Öl, Pellets, mit einer Wärmepumpe? Wie teuer ist meine Wohnung überhaupt im Unterhalt und bewohnt jemand anderes meine Wohnung? Und zuletzt natürlich die große Frage: Wohin fahre ich überhaupt, in welches Urlaubsland? Und wie komme ich da unter?

Zunächst mal zur Wohnung in Deutschland: Welche Gedanken sollte man sich machen, bevor man wegfährt?

Eine ganz wichtige Frage ist: Vermiete ich meine Wohnung in der Zeit oder - wenn ich selber zur Miete wohne - vermiete ich die Wohnung unter und lässt das mein Vermieter überhaupt zu? Und mache ich das mit der kompletten Wohnung oder vermiete ich zum Beispiel nur ein Zimmer? Fakt ist: Ich sollte auf jeden Fall meine Wohnung weiter heizen, laut einer Sprecherin des hessischen Mieterbundes zumindest auf zwölf Grad, weil sonst Kälteschäden wie Schimmel oder kaputte Rohre entstehen könnten. Das ist nicht nur ärgerlich, sondern ich hafte in solchen Fällen als Mieterin tatsächlich. Der Mieterbund rät deshalb: Es sollte regelmäßig jemand in die Wohnung gehen und nach dem Rechten schauen, lüften, den Briefkasten leeren.

Wenn ich die Wohnung untervermiete, sollte ich mich beim Vertrag am besten beraten lassen und genau klären: Welche Kosten übernehme ich weiter? Welche der Mieter? Wenn ich Müll, Internet, Heizung und so weiter alleine weiter zahle, während ich weg bin, wird das auf jeden Fall teuer.

Wie sieht es mit den Zielen und der Art der Unterkunft aus - was ist da besonders preiswert?

Am besten für den Geldbeutel ist natürlich Camping - zum Beispiel in Portugal, Griechenland, Kroatien. Aber es gibt auch europäische Länder, in denen man gut all-inclusive leben kann. Laut dem Portal weg.de gibt es das in Portugal schon für 900 Euro pro Person und Monat. Griechenland ist ein bisschen teurer. Und genau diese Länder sind laut einem Sprecher des Reiseportals HomeToGo bei den Deutschen in diesem Winter auch besonders beliebt, um Ferienwohnungen zu mieten.

In einer Ferienwohnung hat man natürlich meist etwas mehr Platz als im Hotelzimmer und kann auch mal selbst kochen. Das geht in Europa wohl am billigsten in Albanien. Wenn es einen doch weiter weg zieht, sind Thailand und Bali günstig. Da schlägt dann eher wieder der Flug zu Buche und man muss sich halt Gedanken über Visabestimmungen und Ähnliches machen. Und natürlich über den CO2-Fußabdruck.

Für wen kommt so ein Überwintern im Ausland überhaupt infrage?

Es sind da ja vor allem Rentner und Leute, die remote von überall arbeiten können, die derzeit im Süden überwintern. Vorsicht aber: Im Vorfeld sollte man natürlich schauen, wie etwa die Internetverbindung am Zielort ist und vor allem gilt es, den Plan mit dem Arbeitgeber zu besprechen und rechtliche und versicherungstechnische Aspekte zu klären.

Zitat
„Vor allem gilt es, den Plan mit dem Arbeitgeber zu besprechen und rechtliche und versicherungstechnische Aspekte zu klären.“
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Eine übersichtliche Liste mit den wichtigsten Regelungen für das mobile Arbeiten gibt es leider nicht, weil es von Land zu Land Unterschiede gibt. Am einfachtsten ist es innerhalb der EU - da sorgt die sogenannte A1-Bescheinigung  dafür, dass man beim Arbeiten im Ausland im Heimatland sozialversichert bleibt und seine Beiträge nicht in zwei Ländern zahlen muss. Für die Steuer gilt die 183-Tage-Regelung: Demnach sind Beschäftigte weiterhin in Deutschland steuerpflichtig, solange sie eben weniger als 183 Tage in einem anderen Land arbeiten und ihren Lohn aus Deutschland beziehen. Ab dem 184. Tag müssen gegebenenfalls auch im Reiseland Steuern bezahlt werden. Das sollte man aber im konkreten Fall am besten mit einem Steuerberater klären, weil viele Länder individuelle Doppelbesteuerungsabkommen geschlossen haben.

Was man sich zu guter Letzt natürlich auch bewusst machen muss: Die Haupt-Urlaubssaison ist einfach im Sommer. An einen vollen Strand ist also nicht zu denken und das ein oder andere Restaurant wird sicher geschlossen haben - das ist in Griechenland genauso wie in Spanien oder Portugal.

Das Fazit: Lohnt es, im Süden zu überwintern?

Wer sich danach sehnt, es sich leisten kann und die Möglichkeit hat, kann das Überwintern im Süden durchaus in Erwägung ziehen. Das muss auch nicht immer mit großen Mehrkosten verbunden sein. Aber dass es sich angesichts der hohen Energiepreise finanziell lohnt, ist nach Ansicht der Experten, mit denen ich gesprochen habe, nicht der Fall.

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