Oliver Günther und Felix Creutzig

Müssen wir angesichts des Klimawandels unsere Lebensgewohnheiten verändern? Der Berliner Klimaforscher Felix Creutzig meint: In unserem Alltag wird es ohne Verzicht auf Gewohntes und Verbote nicht gehen. „Echt jetzt?“ Host Oliver Günther sieht das anders. Er will nicht Fehler der Politik ausbaden.

In dieser Woche startet die Bundesregierung eine Werbekampagne in Sachen Energiesparen. „Sparen gegen Putin“ so könnte eine Überschrift lauten. Eine andere: „Sparen für den Klimaschutz“. Vor allem was den Kilmaschutz angeht stellt sich immer deutlicher die Frage: Können wir angesichts der weltweiten Erderwärmung und deren Folgen so weiterleben wie gewohnt? Müssen wir mehr „verzichten?“ Oder steckt hinter den Aufrufen zur Einschränkung nur ein Ablenkungsmanöver. Nämlich, dass die Verbraucher für die Versäumnisse der Politik einspringen sollen? Das ist Thema in unserer Streitsendung „Echt jetzt? Überzeug mich in 18 Minuten: “Weniger heizen für den Klimaschutz – unsinnig oder notwendig?” 

Weitere Informationen

"Echt jetzt?" als Podcast

Alle Folgen von "Echt jetzt?" zum Nachhören finden Sie hier.

Ende der weiteren Informationen

Die Lebensgewohnheiten müssen jetzt geändert werden

Es geht um Konsum, Nachfrage und die Auswirkungen auf das Klima. Mit diesen Wechselwirkungen hat sich der Berliner Klimaforscher Felix Creutzig intensiv beschäftigt. Und er ist sich sicher, wir müssen unsere Lebensgewohnheiten ändern: Beispiel Heizen. Die Stadt Rom hat vor kurzem verfügt, dass Wohnungen nur noch auf 18 Grad erwärmt werden dürfen. Creutzig findet das richtig und verweist auf eine enorme Wirkung – sowohl was die Unabhängigkeit von russischem Öl und Gas angeht als auch den Klimaschutz: „Als ob wir ein Menschenrecht darauf hätten, die Wohnung den ganzen Winter auf 26 Grad hochzuheizen.“ Aber: Creutzig sieht auch die Politik gefordert. Beispiel Mobilität: mehr Radfahren wäre auf jeden Fall gut fürs Klima, rechnet Creutzig vor – aber dazu müsse die Politik für sichere Radwege sorgen.

„Echt jetzt?” Host Oliver Günther ist skeptisch gegenüber Forderungen wie „Esst weniger Fleisch, fahrt mehr Rad“. Und eine staatlich vorgegebene Raumtemperatur lehnt er strikt ab. „Es wird etwas auf mich abgewälzt, was die Politik grundsätzlich zu regeln nicht in der Lage ist.“ So werde der Umbau der Energieversorgung von fossilen auf Erneuerbare Energien zwar seit langem propagiert, aber gerade jetzt zeige sich, dass politisch viel zu wenig dafür getan wurde.  

Eure Meinung über das Kommentarfeld

Wie immer bei "Echt jetzt" wollen wir gerne wissen: Was meint ihr? Was denkt Ihr zur Frage "Weniger heizen für das Klima – unsinnig oder notwendig?". Wir haben eine Kommentarfunktion eingerichtet und freuen uns auf eure Meinungen und Argumente.

Wir melden uns dann wieder mit einem "Echt jetzt? – Eure Meinung" und erzählen, welche Positionen und Kommentare ihr uns geschickt habt.

Weitere Informationen

Echt jetzt? Überzeug mich in 18 Minuten!

Viel Emotion, viel Aufregung - aber Meinungen austauschen, über Argumente und auch deren Tauglichkeit reden? Eher selten. Das kommt Euch bekannt vor? Uns auch. Mit unserem neuen Format wollen wir das ändern. Wir wollen reden und sogar streiten – aber nicht übereinander, sondern miteinander: Zwei Personen mit zwei Meinungen gemeinsam in einem Gespräch.

Alle Folgen finden Sie hier.

Ende der weiteren Informationen

Ihre Kommentare Weniger heizen für den Klimaschutz – unsinnig oder notwendig?

* Pflichtfeld

62 Kommentare

  • Ich kann gar nicht sagen, wie leid ich diese Hater habe, die hier gegen den Klimawandel und den hr schießen. Eure Argumente sind einfach nicht überzeugend - egal wie oft Ihr es wiederholt und wie viele Ihr zusammentrommelt, um hier zu kommentieren. Die Mehrheit der Bevölkerung stellt Ihr jedenfalls klar nicht. Ihr seid eine kleine, aber laute und aggressive Minderheit. Ich frage mich nur: Woher kommt Eure Wut? Selbst wenn das alles nicht stimmen würde, wogegen es 1000 Beweise gibt, was hättet Ihr verloren, wenn Ihr etwas umweltbewusster lebt und den Planeten ein wenig sauberer hinterlasst? Die junge Generation wird es Euch auf jeden Fall danken!
    Denn: Ihr wisst ja nicht, dass Ihr 100 Prozent im Recht seid, oder? Dann tut doch lieber etwas für den Fall, dass es nicht so ist - und riskiert nicht, dass alles den Bach runter geht. Alles andere ist einfach nur unfassbar egoistisch und dumm.

  • Angesichts der derzeitigen Energieunsicherheit und der Energieinflation um 50 innerhalb eines Jahres weiterhin auf diesen Klima-Unsinn zu bestehen, grenzt an Kriminalität. Die Preise für leichtes Heizöl haben sich innerhalb eines Jahres verdoppelt und die Gefahr eines Blackouts dürfte höher sein als im Kaiserreich.

    Deutschland sitzt auf Rekordmengen an Gas, die aber aus zwielichtigen Gründen nicht gefördert werden. Wir haben die höchsten Energiepreise der entwickelten Welt und subventionieren stets eine Art der Energie, die wir 50 Jahre später verbieten.

    Wo sind Journalisten, Historiker und Ökonomen, wenn man sie mal braucht...

  • Nun wo klar ist, dass der hr beim Klimawandel offensichtlich nur für einen kleinen Teil der Bevölkerung spricht, wird der hr sicherlich einiges im Programm ändern:

    - Mehr Debatten zum Klimawandel
    - Bessere Auswahl der Interviewpartner
    - Interviews mit klimakritischen Wissenschaftlern
    - Liberale Stimmen, die vor allem individuelle Freiheit vor Klimapolitik fordern
    - Militärische Aspekte der Klimaforschung
    - Kritisches Auge auf die Machtelite (Club of Rome, der geadelte Sir John Theodore Houghton als Haupt-Autor der ersten drei großen Sachstandsberichte des IPCC) und die Ursprünge der Klimabewegung und ihre kommunistische Unterwanderung

Alle Kommentare laden