Feuerwehrauto

Wald- und Feldbrände sind in diesem trockenen Sommer in Hessen wieder fast an der Tagesordnung – und dann kommt die Feuerwehr und hilft. In diesem Jahr sind die Frauen und Männer besonders gefragt. Doch wie kommen die Ehrenamtler mit der extrem hohen Arbeitsbelastung zurecht? Können Sie weiterhin verlässlich und schnell zu jedem Einsatz fahren? Unser Reporter hat bei der Feuerwehr in Fritzlar nachgefragt.

Übungsabend bei der Freiwilligen Feuerwehr in Fritzlar. Einmal die Woche treffen sich die Einsatzkräfte zum gemeinsamen Üben. Heute geht es aufs Wasser, verrät Dirk Simon: "Heute steht Maschinistenausbildung und Bootsfahrerausbildung auf dem Dienstplan." Solche Übungseinheiten sind wichtig, sagt Simon, obwohl der Stress für die ehrenamtlichen Feuerwehrmänner und Frauen in den letzten zwei, drei Jahren erheblich zugenommen hat. "Es ist wesentlich mehr geworden in den letzten Jahren, dass man sehr oft nachts unterwegs ist. Oder jetzt waren viele Flächenbrände, dass wir auch überörtlich mehr unterwegs sind wie sonst die Jahre", so Simon.

Und genau das belastet die Männer und Frauen, denn wie hier in Fritzlar arbeiten alle ehrenamtlich. Zwei Jahre Corona und jetzt ein extrem trockener und heißer Sommer - da sind alle gefordert, weiß auch Stadtbrandinspektor Rüdiger Hanke: "Die Coronalage war besonders, jetzt gleich dieses heiße Wetter, was ansteht. Und auch da gab es natürlich schon einige Einsätze, wo wir mit unserem Tanklöschfahrzeug hauptsächlich in Nachbargemeinden auch unterstützt haben."

Ehrenamt frisst immer mehr Freizeit

Immer mit viel Freude dabei ist Torben Stehl. Der junge Mann fand eher unfreiwillig den Weg zur Freiwilligen Feuerwehr, erzählt er: "Ich habe in ganz jungen Jahren mal versucht, Fußball zu spielen. Damals hat der Trainer mich angeguckt und gesagt: 'Such Dir bitte ein anderes Hobby.' Und und so kam ich zur Feuerwehr." Inzwischen ist der fester Bestandteil der Fritzlarer Wehr. Und auch er hat festgestellt, dass das Ehrenamt immer mehr an Freizeit nimmt, aber dass er auch auf Verständnis in seinem privaten Umfeld stößt. "Wir merken es bei uns unheimlich an den Alarmierungszeiten, die sind drastisch gestiegen", sagt Stehl. Zum Glück sei seine Freundin aber auch bei der Feuerwehr. "Wenn jemand Verständnis hat, dann sie."

Gut ist es indes nicht, dass die Frauen und Männer derzeit überdurchschnittlich oft ausrücken müssen. Das geht auf Dauer auf die Substanz, sagt Stehl. Er hoffe, dass es ruhiger werde. "Nehmen wir das Beispiel: Vor Corona hatten wir so um die 120 Einsätze im Jahr, während Corona ist es dann deutlich nach unten gegangen. Und jetzt, wo alles ein bisschen abschwächt, gehen die Einsatzzahlen komischerweise durch die Decke. Wir können uns aber nicht erklären, warum das so ist."

Mitgliederzahlen zum Glück konstant

Der Vorteil der Fritzlarer Wehr ist, dass trotz zwei Jahren Pandemie die Mitgliederzahlen konstant geblieben sind. Die Einsatzbereitschaft ist garantiert, und das ist das Wichtigste, sagt Stadtbrandinspektor Hanke. Es habe natürlich auch Personal gewechselt, aber dafür sei auch neues Personal dazu gekommen - auch in dieser schwierigen Zeit. "Somit sind wir, denke ich, auf einem guten Stand und können hier Einsatzbereitschaft der Feuerwehr Fritzlar melden."

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