Ältere Dame mit einem Smartphone

Während es den einen nicht schnell genug gehen kann mit der Digitalisierung, fühlen sich andere überfordert: Vor allem ältere Menschen hinken oft hinterher, wenn es um digitale Behördengänge, Onlinebanking und Co. geht. Initiativen wie der Computerclub Maintal oder die Di@-Lotsen bieten Unterstützung.

Der Computerclub Maintal: Jeden Montagvormittag findet hier das Internetcafé statt. Mitglieder tauschen sich aus, fragen die Experten rund um Smartphone, PC, Internet. Und natürlich gibt es dabei Kaffee und Plätzchen. Heute sind 14 Mitglieder in den Club gekommen, allesamt Senioren. Einer von ihnen ist Hubert Spahn. Der 85-Jährige ist seit 15 Jahren im Club. Der Umgang mit dem Internet sei für ihn mittlerweile selbstverständlich geworden. Und, so sagt er, oft auch notwendig: "Die älteren Leute müssen jetzt, wenn sie auf der Bank Geschäfte machen wolle, teilweise online sein. Und da ist es immer von Vorteil, wenn man sich Rat holen kann."

Arzttermine per WhatsApp

Hinter ihm sitzt Hans-Peter Böhm, 77 Jahre alt. Online-Banking, Online-Behördengänge - für ihn in der Regel kein Problem. Und auch einen Arzttermin vereinbart er digital: "Da habe ich eine WhatsApp und da kann ich meinen Termin über WhatsApp machen. Wer weiß das schon von den Alten, die wie wir nicht in so einen Club gehen?"

Spezielle Kurse für den digitalen Umgang mit Behörden, Ärzten, Krankenkassen oder Banken gibt es beim Computerclub Maintal nicht. Schulungsleiter Leonard Steffen sagt: "Das ist generell in allen Workshops ein Thema. Wir haben häufig Mitglieder, die dann zu uns kommen und sagen 'okay, hilf mir bitte dabei, wie ich Zugang bekomme beispielsweise zu Elster' und so weiter und so fort."

Ansprechpartner in ganz Hessen

Computerclubs wie in Maintal sind allerdings eher selten. Dennoch gibt es in ganz Hessen Ansprechpartner - etwa die Di@-Lotsen, mehr als 200 Helferinnen und Helfer in ganz Hessen, die ältere Menschen digital fit machen sollen. Unter anderem helfen Sie auch im Wiesbadener Quartier Eigenheim Komponistenviertel. Hier gibt es auch eine digitale Quartiers-Plattform. Dort können sich Nachbarn austauschen und unterstützen.

Logo in Form einer Sprechblase. Oben steht weiß auf blau: "hr Thema". Unten in der Sprechblase blau auf weiß: "Erdbeben - Hessen helfen"
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hr-Thementag: "Hessen digital"

Wie weit ist die Digitalisierung in Hessen vorangeschritten? Wie sicher sind digitale Produkte? Und wie nachhaltig? Diesen und weiteren Fragen widmet sich der hr schwerpunktmäßig mit einem Thementag am 25. Januar.

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Digitaler Helfer ist auch Torsten Anstädt. Er erklärt: Mittlerweile finde man dort auch die digitalen Angebote des Rathauses. "Im Rahmen von Smart City in Wiesbaden haben wir eine digitale Informationsstelle, wo ich verschiedene Unterlagen entweder runterladen kann oder Anträge stellen kann oder Termine vereinbaren kann. Ganz unkompliziert und eben auch für Menschen, die immobil sind zum Beispiel."

Kulturelle Veranstaltungen im Wohnzimmer

Auch die 78-jährige Cato-Irmela Dietz wohnt in dem Quartier. Gerade der Umgang mit Zoom oder Skype ist für sie mittlerweile kein Problem mehr. Was sie motiviert hat, das zu lernen? Digitale kulturelle Veranstaltungen: "Ich bin zum Beispiel schwerbehindert und nicht in der Lage, in öffentliche Veranstaltungen zu gehen beziehungsweise nur sehr schwer, mit Begleitung am besten. Und diese kulturellen Veranstaltungen kann ich eben vom Wohnzimmer aus gucken. Das ist eine große Bereicherung."

In der Pandemie wurde die "Gute Stunde" ins Leben gerufen - Musik, Theater, Lesungen in digitaler Form. Das habe vielen geholfen, die Scheu vor Computer, Internet und Co. abzulegen. Da sind sich Cato-Irmela Dietz und Thorsten Anstedt einig.

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