Eine Sanierung ist nun besonders wichtig

Derzeit hadern viele Bürgerinnen und Bürger noch damit, die Heizung aufzudrehen. Im eigenen Heim liegt diese Entscheidung bei jedem selbst, viele öffentliche Kultureinrichtungen jedoch haben hierbei weniger eine Wahl. Ausstellungsräume müssen beheizt werden, ebenso wie ein Theater, damit das Publikum nicht im Kalten sitzt. Das kostet eine Menge Energie, die gespart werden muss. Aber wie?

Besonders Museen haben ein Problem mit Energie, also Temperatur- und Feuchtigkeitsregulierung. Die müssen nämlich über eine gewisse Zeit betrachtet konstant sein, um zum Beispiel im Depot gelagerte Gemälde zu schützen. Das bringt hohen Verbrauch und hohe Kosten mit sich, die die Museen belasten könnten.

Im Oberhessischen Museum in Gießen weiß man allerdings derzeit noch nicht genau, wie sich die höheren Preise etwa für Gas auswirken werden. Was man hier aber schon weiß: Wie man Energiesparen will – und das auch schon länger, sagt Kathi Weick-Joch, Leiterin des Museums: „Das Thema ist ja nicht erst seit der aktuellen Energiekrise akut, sondern das ist generell ein Thema, mit dem sich, glaube ich, viele Menschen seit einiger Zeit auseinandersetzen. Auch bei uns, so dass wir zum Beispiel bei Lichttechnik darauf geachtet haben, dass es eben Leuchtmittel mit geringem Energieverbrauch sind“.

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„Wichtiger ist es, ordentlich zu sanieren.“
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Bei der kleinen LED-Lampe soll es aber nicht aufhören: „Wichtiger ist es, ordentlich zu sanieren“, sagt Weick-Joch. Museen würden bei den städtisch geplanten Sanierungen oft hintenanstehen, weil sie zum Beispiel nicht so wirkungsvoll nach außen wie Schulen seien.

Viele Museen denken schon seit längerer Zeit über Nachhaltigkeit nach

Ein weiterer, großer Kulturraum: das Theater. Beim Staatstheater in Kassel sei man ebenfalls bemüht, Energie zu sparen, so Intendant Florian Lutz. In Büros und in der Werkstatt wird das Licht ausgeschaltet und die Heizung runtergedreht. In den Foyers und in den Sälen bleibt die Temperatur aber erst einmal so, wie sie vorher war. Auch in Kassel denke man aber nicht erst seit Neuestem an den Energieverbrauch: „Wir haben sehr große Dachflächen, auf denen wir gerne Photovoltaik anbringen würden. Wir sind aber ein Gebäude, was sozusagen als Dienststelle des Landes Hessen in solchen Fragen natürlich in einem größeren bürokratischen Kontext steht. Aber das ist zum Beispiel bereits vorm Sommer angeschoben worden – auch im Rahmen der anstehenden Sanierung.“

Was baulich jetzt schon gemacht werden kann, ist eine Sache. Was in Zukunft gedacht wird, ist eine andere. Im Staatstheater Kassel hat sich deswegen auch schon vor einiger Zeit ein Klimarat in der Belegschaft gegründet, um Umwelt-Projekte besser umzusetzen. Zum Beispiel beteilige sich das Staatstheater an einer Initiative für Material-Kreisläufe – also Recycling, so Lutz. „Natürlich bemüht man sich als Theater, diesen Diskurs nicht nur theoretisch auf der Bühne oder im Programmheft auszufechten. Sondern auch dort, wo es geht, zu schauen, dass vielleicht auch diese Institution eine Art Vorbildfunktion übernehmen kann.“

Um Energie zu Sparen braucht es finanzielle Hilfe

Das sieht auch Katharina Weick-Joch vom Oberhessischen Museum so: „Das sollte einfach auch viel mehr Thema sein. Und nachhaltige Energie ist oft lokal gewonnene Energie. Von daher wäre man dann unabhängig. Auch wenn ich das persönlich nicht so sehr von der Krise abhängig machen würde, ist es natürlich jetzt der Anlass, den man nutzen kann, um darauf aufmerksam zu machen“.

Um Maßnahmen dann aber auch tatsächlich umzusetzen, brauche es finanzielle Hilfe, so Weick-Joch. Dann könnten Museen und andere große Kultureinrichtungen vielleicht bald nicht nur unabhängig von Energiekrisen sein, sondern auch noch umweltfreundlich dazu.

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