Fußball, Nations League: Abschlusstraining vor dem Spiel gegen England

Wenn Deutschland die Fußball-WM in Katar gewinnt, bekommt jeder Spieler 400.000 Euro Prämie. Das ist mehr als 2018 - und weiterhin viel mehr als das, was die Fußballerinnen bekommen. Angemessen oder absurd? Unsere Autoren sind geteilter Ansicht.

PRO: Der normale Lauf im Geschäft Profifußball

Von Holger Dahl

Betrachten wir den Profifußball einfach mal als das, was er faktisch ist: ein Geschäft. In diesem Geschäft erwirtschaften kickende Arbeitnehmer auch bei der Weltmeisterschaft Geld - und zwar richtig viel. Der Erfolg der Nationalspieler bringt also Kapital und im Erfolgsfall deutlich mehr als bei einem früheren Ausscheiden.

Wir reden am Ende bei den verhandelten Prämien über eine Gewinnbeteiligung. Die ist übrigens nicht gestiegen, sondern mit 400.000 Euro für den Titel genauso hoch wie zuletzt bei der Europameisterschaft. Das ist unromantisch, aber ganz einfach und der normale Lauf der Dinge im Geschäft Profifußball.

CONTRA: Besser denen zur Verfügung stellen, die es wirklich brauchen

Von Martin Roschitz

Wenn jeder Spieler für den fünften Stern 400.000 Euro kassiert, würden insgesamt 10,4 Millionen Euro fällig. Absurd. Zum Vergleich: Für den EM-Titel hätte jede DFB-Spielerin nur 60.000 kassiert. Ganz unabhängig von der Frage, ob das gerecht ist: Warum bekommen die Männer überhaupt so viel Kohle vom DFB? Jetzt sogar schon 50.000 allein für den Gruppensieg.

Ausnahmslos jeder Nationalspieler ist Multimillionär. Keiner spielt in einem WM-Spiel besser, um sich noch ein Luxusauto in die Garage stellen zu können. Statt abermals die Hand aufzuhalten, hätten Kapitän Neuer und Co. das Geld denen zur Verfügung stellen sollen, die es wirklich brauchen - etwa den Hinterbliebenen der toten Arbeitsmigranten in Katar.

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