Eckart von Hirschhausen

Vielen ist Eckart von Hirschhausen als Moderator und Kabarettist bekannt - um sich dem Kampf für den Klimaschutz zu widmen, hat er sich von der Bühne varabschiedet. Warum der Klimawandel nicht lustig ist und wie er unsere Kinder gefährdet, hat er in hr-iNFO das Interview erzählt.

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„Die Klimakrise ist unsere größte Gesundheitsbedrohung“

Eckart von Hirschhausen
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Er ist wahrscheinlich Deutschlands bekanntester Arzt und zudem als Moderator, Kabarettist und Buchautor bekannt: Dr. med. Eckart von Hirschhausen verbindet medizinische Inhalte mit Humor und nachhaltigen Botschaften. – Ein Allroundtalent, das seit vielen Jahren schon sein Publikum begeistert. Nach über drei Jahrzehnten hat sich Eckart von Hirschhausen von der Bühne verabschiedet. Dieser Abschied fiel ihm nicht leicht: "Wer mich aus dem Fernsehen kennt, kennt mich gar nicht wirklich. Denn auf der Bühne bin ich voll in meinem Element, da habe ich seit meinem Studium mit Zauberei, Kabarett und Ensembles immer viel Freude gehabt."

Die Bühnenkarriere hat der 55-jährige an den Nagel gehängt, um mehr Zeit für den Klimaschutz zu haben. "Es ist schwer, die Welt ehrenamtlich zu retten, wenn andere sie hauptberuflich zerstören. Und das heißt für mich, es braucht viel mehr Promis in der Klima-Kommunikation, es braucht mehr Profis", so der gebürtige Frankfurter in hr-iNFO das Interview. Die Zukunft habe keine Lobby und keine Anwälte, deshalb versuche er jetzt seine Persönlichkeit, seine Zeit und sein Geld dafür in die Waagschale zu werfen. "Eigentlich könnten wir die gesündeste Generation aller Zeiten werden", sagt von Hirschhausen. "Ein Kind, das heute geboren wird, hat theoretisch die Chance 100 Jahre alt zu werden. De facto ist dieses Kind aber maximal bedroht."

"Nicht lustig"

Zum Beispiel werde es siebenmal mehr Hitzewellen erleben als frühere Generationen. Weiterhin sei dieses Kind massiv bedroht durch invasive Arten, die unter anderem Allergien auslösen können, so der Mediziner weiter. "Das ist alles nicht lustig und deswegen passt für mich auch nicht mehr dieses Image, das ich ja lange hatte - der lustige Doktor mit der roten Nase und der Bühnenkarriere." Er wolle nicht mehr die Erwartung wecken, dass alles nicht so schlimm sei. Die Gesundheitsgefahren, die künftig auf uns zukämen, seien nicht mehr mit den Mitteln der Medizin zu bekämpfen.

Eckart von Hirschhausen und Susan Kades

Deshalb widmet von Hirschhausen diesem Thema jetzt seine volle Energie: mit seiner Stiftung "Gesunde Erde - Gesunde Menschen" will er über die gesundheitlichen Gefahren der Klimakrise aufklären und die Gesellschaft ins Handeln bringen. Die Stiftung ist unter anderem auch Teil der "Klima_X"-Ausstellung im Museum für Kommunikation in Frankfurt. Und auch in seinem neuen Buch "Als ich mich auf den Weg machte, die Erde zu retten: Eine Reise in die Nachhaltigkeit" geht es um den Klimaschutz. Es stellt eine Art Reisetagebuch dar zu den verschiedenen Stationen der Nachhaltigkeit und liefert Fakten über die Folgen des CO2-Ausstoßes.

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"Klima_X" im MfK Frankfurt

"Klima_X" befasst sich mit der Frage, warum wir trotz unseres Wissens nicht handeln und soll den Besuchern aufzeigen, welcher Klimatyp sie jeweils sind. Die Ausstellung entstand in Kooperation mit dem Hessischen Ministerium für Umwelt, Klimaschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, dem Umweltweltamt Frankfurt sowie der Stiftung "Gesunde Erde -Gesunde Menschen". Sie läuft noch bis zum 27. August 2023 im Museum für Kommunikation in Frankfurt.

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Seine Hoffnung, ist für ein Umdenken zu sorgen, so von Hirschhausen. "Ich wünsche mir so sehr, dass jeder kapiert, das ist jetzt unser historischer Moment."

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